Sanierung der Stadthalle: Beginn mit Ausbau der alten Technik, der Möbel und der Schadstoffsanierung Stadthalle: Beginn der Sanierung

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Beginn der größten Baustelle Bayreuths: Symbolträchtig ist die Wilhelminen-Statue aus dem oberen Foyer der Stadthalle am Montagvomittag ausgezogen. Dick eingepackt in Luftpolsterfolie. Sie hat für die kommenden drei Jahre ihren Platz im Rathaus. Für die Zeit, in der die Stadthalle generalsaniert und umgebaut wird. 55,3 Millionen Euro wird die Sanierung kosten.

 
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Wilhelmine ist nicht die einzige, die ihren Platz in der ehemaligen Markgräflichen Reithalle verlassen musste. Denn am Montag begann das große Ausräumen. Stuhlreihen werden abgeschraubt, die Scheinwerfer hängen nicht mehr oben an der Bühnendecke, sie sind zum Demontieren in die Nähe des Bühnenbodens heruntergelassen worden. Die Bühnenmeister der Stadthalle bauen sie ab, lagern sie ein. 80 Scheinwerfer, sagt der Leiter des Hochbauamts, Stefan Bouillon, werden "in der neuen Stadthalle übernommen, Einer kostet bis zu 20.000 Euro. Da sparen wir uns schon mal 1,6 Millionen Euro".

14 Millionen Euro Zuschuss sind zugesagt

"Die hinteren Stuhlreihen sind schon abgeschraubt. Bitte dort nicht mehr hinsetzen", sagt Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe bei dem Termin am Montag, der Startschuss ist für ein Projekt, über das die Stadträte "in den vergangenen zwei Jahrzehnten diskutiert haben, ohne dass sich am Zustand der Stadthalle etwas verändert hätte. Sie ist nur schlechter geworden", sagt Merk-Erbe. Sie stehe hinter der großen Lösung der Sanierung, die der Stadtrat beschlossen hat, sagt die Oberbürgermeisterin. "Weil Bayreuth einen attraktiven Ort für Theater und Konzerte braucht." Einen Ort, an dem die Veranstaltungen unter "zeitgemäßen Bedingungen" stattfinden könnten, unter Bedingungen, die dem Rang der Festspielstadt Bayreuth gerecht werden. Aktuell, sagt Merk-Erbe, seien Zuschüsse in Höhe von 14 Millionen Euro für die Sanierung in Aussicht gestellt. "Wir stehen allerdings in Verhandlungen mit dem Finanzministerium." Die Situation der Stadt stoße auf "viel Verständnis bei der Staatsregierung, die Gespräche sind konstruktiv". 

Bestuhlung fliegt komplett raus

"Bestuhlung zusammenschieben. In der Mitte des Großen Hauses. Nicht wie sonst, wenn man sie einlagern würde", sagt Bouillon. Das ist der erste sichtbare Schritt von sehr vielen, die unter dem Oberbegriff "Einrichten der Baustelle" laufen, sagt Bouillon. Die Bestuhlung des Großen Hauses fliegt raus aus der Stadthalle. Wie die aus dem Kleinen Haus. Herrichten wäre teurer als neu kaufen. "In einer ersten Runde können sich die städtischen Dienststellen das Inventar aussuchen, das nicht mehr in der neuen Stadthalle verwendet wird. Dann können die Vereine, die Interesse haben, sich Inventar holen." Einige Scheinwerfer, die ausrangiert werden, gehen an Theater-Vereine, Kino-Vereine hätten schon für Teile der  Bestuhlung Interesse angemeldet. "Der Rest wird Anfang oder Mitte Oktober öffentlich versteigert."

Von außen sieht man erst mal nichts, innen geht es an die Substanz

Von außen, sagen Bouillon, der Bühnenplaner Walter Kottke und der Bauleiter des Projekts, Stefan Bergmann, werde man erst einmal wenig von der Sanierung sehen. Der Bau findet innen statt. Die Schadstoffsanierung sei der wichtige nächste Schritt nach dem Ausräumen. "Speziell die alten Heizungsrohre sind mit Material gedämmt, das Asbest enthält", sagt Bouillon. "Was man nicht weiß: Was ist hinter den Wandverkleidungen im Großen Haus", sagt Kottke. "Weil ja immer noch Betrieb war im Haus, hat man sich nicht getraut, die Verkleidung abzunehmen." Sonst habe man bislang aber keine weiter Schadstoffbelastung gefunden. 

Asbest raus, Durchbrüche rein

Ist der Asbest aus dem Gebäude, kommen sehr schnell die Durchbrüche für die neue Lüftungsanlage, sagt Bergmann. "Da die Anlagen immer größer werden, handelt es sich hier um Öffnungen von zwei auf zwei Metern", sagt Kottke. Diese Öffnungen müssten statisch erst unterfangen werden, um das Gebäude nicht zu gefährden. Egal, wie viele Schritte notwendig sind: der Zeitplan für die Sanierung der Stadthalle steht. Bis Ende 2019 muss alles fertig sein. 

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