Haushalt: Wegen Stadthalle wird's eng

Der Finanzreferent warnt: Die große Investition kann den Haushalt massiv belasten. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Es ist ein Brocken. Natürlich. 55 Millionen Euro. So viel hat nach dem Krieg kein Einzelprojekt gekostet, das die Stadt zu stemmen hatte. Die Sanierung der Stadthalle wird so viel kosten. Mindestens. Dieses größte Projekt ist mit Sicherheit auch das meistdiskutierte. Und zwar nicht in den vergangenen zwei, drei Jahren. Sondern seit gut und gern zehn Jahren.

 
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Mindestens so lange weiß man in Bayreuth: Das Ding muss saniert werden. Und zwar nicht mit einem neuen Anstrich. Zehn – oder mehr – Jahre Nichtstun haben die Stadthalle beileibe nicht besser gemacht. Haben die Chancen nicht erhöht, den Veranstaltungsort Stadthalle für richtig große Produktionen interessant zu machen. Dazu fehlt die technische Ausstattung.

Der Stadtrat hat sich grün und blau diskutiert und schließlich vor fast einem Jahr endgültig durchgerungen, die große Lösung durchzuziehen. Das gefällt natürlich nicht jedem. Das kann auch nicht jedem gefallen. Aber dass die Bürgerinitiative, die eine abgespeckte Lösung haben will, schon mehr als sechs Wochen damit beschäftigt ist, Unterschriften zu sammeln, zeigt auch: die Bayreuther haben das Thema langsam satt. Sie laufen nicht mit Eifer Sturm gegen den eingeschlagenen Weg. Sie wollen, dass es langsam vorwärts geht. Nicht seitwärts. Nicht rückwärts.

Dass der Finanzreferent Michael Rubenbauer davor warnt, dass sich Bayreuth an dem 55-Millionen-Brocken verheben könnte, ist sein Job. Er ist der Mann, der die Zahlen zu verantworten hat. Er muss dafür sorgen, dass der Stadtrat durch seine Beschlüsse nicht mehr ausgibt als auf der anderen Seite wieder reinfließt in den Stadtsäckel. Deshalb hat der Bayreuther Finanzschiedsrichter Rubenbauer die gelbe Karte schnell zur Hand. Vor jedem Haushalt warnt er, mahnt zur Disziplin, droht mit der roten Karte, auf der Regierung von Oberfranken steht. Doch gibt es eine Kehrseite: Die Investition in die Stadthalle ist kein rausgeschmissenes Geld. Das Ding, wenn es denn irgendwann einmal saniert ist, verdient auch Geld, das in den Haushalt zurückfließt. Und kann helfen, die Reputation der Kulturstadt Bayreuth in der Szene zu stärken, wenn man es richtig anstellt.

55 Millionen Euro. Ein Brocken, der zu schwer ist, um ihn noch länger vor sich her zu schieben. Augen auf, um wirklich wichtige andere Investitionen nicht zu übersehen. Und durch. Sonst wird das Bayreuther Zaudern noch Methode.

eric.waha@nordbayerischer-kurier.de

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