Bernd Abele von der Bürgerinitiative für den Planungsstopp sagt: "Es gibt einen anderen Weg" kommt Stadthalle: Gegner fühlen sich bestätigt

Von Frank Schmälzle
"Es gibt also doch einen anderen Weg", sagt Bernd Abele. Er und seine Bürgerinitiative wollen einen Planungsstopp für die Stadthalle. Foto: Eric Waha Foto: red

Zumindest Bernd Abele hat die Informationsveranstaltung zur Sanierung und zum Umbau der Stadthalle am Montagabend im Balkonsaal nicht überzeugt. Im Gegenteil: Der Sprecher der Bürgerinitiative, die einen Planungsstopp für das 55-Millionen-Projekt Stadthallenumbau fordert, fühlt sich bestätigt. Weil die Stadt selbst Alternativen aufzeige, die besser seien als die bisherige Planung.

 
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"Ich war überrascht", sagt Abele am Tag nach der Informationsveranstaltung. "Es gibt also doch einen anderen Weg." Und seiner Meinung nach einen besseren. 13 Millionen Euro würde es kosten, die Stadthalle zu sanieren. Dann, sagt Abele, wäre sie auf Jahre hinaus wieder in Ordnung. Und für 46 Millionen Euro sei ein Neubau einer Kulturhalle auf einem städtischen Grundstück zu machen. "Das sage nicht ich. Das sagt die Stadt." Macht zusammen weniger als 60 Millionen Euro - eine Summe, auf die der Stadthallenumbau nach bisheriger Planung locker ansteigen werde.

"Das ist doch nicht blöd"

Sanierung und Neubau, statt Sanierung und Umbau: "Das hätte eine ganze Reihe von Vorteilen." Zum Beispiel, dass sich das absehbare Verkehrsproblem an der Stadthalle nicht stellen würde. Zum Beispiel, dass die Stadt dann über eine Ausweichspielstätte verfüge. Und dass die Stadt ihre Finanzen schonen könne. "In einem ersten Schritt die Stadthalle zu sanieren und danach einen Neubau hinzustellen, das wäre doch nicht blöd", sagt Abele.

Bürgerinitiative: Abstimmung am 13. März immer noch möglich

Mehr als 3500 Unterschriften für ein Bürgerbegehren, das einen Stopp der bisherigen Stadthallen-Planung zum Ziel hat, hat die Initiative um Abele inzwischen gesammelt. "Damit haben wir die nötige Anzahl zusammen", sagt er. 3477 Unterschriften sind notwendig, um ein Bürgerbegehren bei der Stadt zu beantragen. "Wir sammeln jetzt noch ein paar Tage weiter, um auf der sicheren Seite zu sein", sagt Abele. Denn nur die Unterschriften Bayreuther Bürger mit kompletter Adresse werden bei der Prüfung im Einwohner- und Wahlamt gezählt. In den nächsten Tagen will die Bürgerinitiative die Unterschrfitenlisten im Rathaus abgeben und einen Bürgerentscheid beantragen. Damit wäre ein sofortiger Planungsstopp verbunden. "Wenn die Stadt Gas gibt, ist es immer noch möglich, einen Bürgerentscheid zur Stadthalle ebenfalls am 13. März stattfinden zu lassen." An diesem Sonntag sind die Bayreuther bereits aufgerufen in zwei Bürgerentscheiden über die Zukunft der Rotmainhalle und der Graserschule abzustimmen.

Stadt warnt vor Neubau und Planungsstopp

Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe hatte sich mehrfach und zuletzt bei der Informationsveranstaltung am Montagabend gegen einen Neubau ausgesprochen. Sie rechnet vor: Ein Neubau für 46 Millionen Euro. Plus die Grundstückskosten. Plus die ohnehin notwendige Sanierung der Stadthalle. Plus doppelte Betriebskosten. Und weniger Auslastung für die Stadthalle. Das, sagt sie, kann nicht günstiger oder besser sein als der Umbau der Stadthalle.

Kulturreferent Fabian Kern und Stadtbaudirektor Hans-Dieter Striedl weisen darauf hin, dass ein Bürgerentscheid schwerwiegende Folgen haben werde. Sollte es zu einer solchen Abstimmung kommen, sei es fraglich, ob die Stadthalle nach einem Umbau wie geplant zur Spielzeit 2019/20 wieder zur Verfügung stehen werde. Das mache die Veranstaltungsplanung für die Zeit nach dem Umbau der Stadthalle schwierig. Sollte sich bei einem Bürgerentscheid die Mehrheit für einen Planungsstopp aussprechen, "müssten wir ganz von vorne anfangen", sagt Striedl. Mehrere Millionen Euro, die bereits in das Umbauprojekt geflossen sind, wären verloren.

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