Landrat Hermann Hübner kritisiert die Bundesregierung – Grund für Kritik weiter unklar F-16: Landrat empört über Kritik vom Bund

Von Sarah Bernhard
Was die US-Armee verbockt hat, sollen nun, geht es nach der Bundesregierung, die freiwilligen Helfer ausbaden. Landrat Hermann Hübner sieht das überhaupt nicht ein. Foto: Nicolas Armer/dpa Foto: red

Jetzt ist auch Landrat Hermann Hübner sauer auf die Bundesregierung. Richtig sauer. „Das schlägt dem Fass den Boden aus“, sagt er. Und: „Ich bin mehr als verärgert.“ Er reagiert damit auf die Kritik der Regierung am Einsatz der freiwilligen Helfer beim F-16-Absturz. Derweil versucht man in den Ministerien immer noch, herauszufinden, was genau man eigentlich gemeint hat.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion im Bundestag nach den Konsequenzen des Absturzes hatte die Regierung geantwortet, dass „bei den freiwilligen Rettungskräften Kenntnisdefizite zu den Besonderheiten bei einem Flugunfall mit militärischen Luftfahrzeugen“ festgestellt wurden (der Kurier berichtete). Deshalb seien bereits „Schulungsmaßnahmen zur Erhöhung der Handlungssicherheit von freiwilligen Rettungskräften“ veranlasst worden.

Hübner sieht das völlig anders: „Es gab zu keiner Zeit des Einsatzes Wissensdefizite bei den ehrenamtlichen Einsatzkräften, die durch Unkenntnis wegen Ausbildungsmängeln entstanden wären.“ Vielmehr hätten die US-Streitkräfte „mangelhafte und nicht den Tatsachen entsprechende Aussagen getroffen“. Bei einem klärenden Gespräch hätten die Amerikaner dies auch eingestanden und sich entschuldigt.

Hübner: "Das lassen wir nicht auf uns sitzen"

Auch von den Schulungsmaßnahmen sei ihm nichts bekannt, sagt Hübner weiter. „Ich habe im Gegenteil selbst eine Katastrophenschutzübung zusammen mit den Amerikanern angekündigt, um die Zusammenarbeit zu verbessern und festgestellte Kommunikationsmängel abzustellen.“

Die unberechtigte Kritik habe nicht nur ihn, sondern auch die Rettungskräfte empört. „So wird das Ehrenamt mit Füßen getreten. Das lassen wir nicht auf uns sitzen.“

Derweil haben sowohl das Verteidigungs- als auch das Verkehrsministerium mitgeteilt, dass sie der Urheber der Kritik der Bundesregierung sind. Die Frage, worauf diese Einschätzung fußt, konnte allerdings auch am Donnerstag keines der beiden Ministerien beantworten. Das Verteidigungsministerium vertröstet auf den heutigen Freitag, auch das Verkehrsministerium bittet um „etwas Geduld“. Am Dienstag hatte das Verteidigungsministerium noch mitgeteilt, nicht zuständig zu sein, das Verkehrsministerium hatte gar nicht reagiert.

Bilder