Staatsregierung soll nachbessern
Auf eine Gesundheitsgefährdung der Rettungskräfte nimmt das Schreiben keinen Bezug und lässt die Antwort auf eine entsprechende Frage im Dringlichkeitsantrag offen. "Die Staatskanzlei hat noch nicht mal eine Gesundheitsgefährdung abgeschätzt", sagt Gote. "Sie muss in dieser Frage nachbessern und eine ausführliche Antwort nachreichen." Ende September hatte das Landratsamt Bayreuth alle Rettungskräfte, die im Wald bei Engelmannsreuth eingesetzt waren, aufgefordert, sich betriebsärztlich untersuchen zu lassen, mit dem Verdacht auf Kerosin- und Hydrazinvergiftung.
Mittlere Umweltkatastrophe
Auch zu den Ergebnissen des Ingenieurbüros Piewak und Partner aus Bayreuth, das von einer "mittleren Umweltkatastrophe" durch das ausgetretene Kerosin spricht, nimmt die Staatskanzlei keine Stellung. Im Schreiben heißt es: "Ob und in welchem Maß Bäume und Mais durch ausgetretenes Kerosin geschädigt wurde, steht noch nicht fest." Eine Entscheidung stehe noch aus, wie mit den "möglicherweise belasteten Bäumen und Maispflanzen" umzugehen sei. Umweltingenieur Ralf Wiegand hatte Anfang Oktober im "Nordbayerischen Kurier" erklärt, dass Tausende Liter Kerosin in den Waldboden gesickert seien und dass das Grundwasser überwacht werde.
Politiker "reden sich raus"
Gote hält es für "unzureichend", dass sich das US-Militär nur gegenüber dem Bund, aber nicht gegenüber dem Freistaat erklären müsse. "Reicht uns das wirklich aus?" Darüber müsse der Landtag beraten. "Wäre es ein deutsches Militärflugzeug gewesen, wäre die Auskunftspolitik auch schwierig gewesen", sagt Gote. "Aber man hätte sich nicht so einfach wie jetzt herausreden können."
Absturzursache unklar
Das US-Militär hat sich bisher zur Absturzursache nicht geäußert. Seit Wochen liegt eine entsprechende Presseanfrage unserer Zeitung unbeantwortet in Spangdahlem. Man wolle sich äußern, sobald es Klarheit gebe, hieß es Anfang Oktober. Staatsminister Huber weiß auch noch nicht mehr: "Erkenntnisse über die Absturzursache liegen nicht vor", heißt es schriftlich.
Staatskanzlei bittet um Aufschub
Der Landtag behandelt am Donnerstagvormittag den Dringlichkeitsantrag der Grünen - mit erheblicher Verspätung. Der Antrag wurde im August gestellt. "Eigentlich hätten wir nach vier Wochen eine Antwort bekommen müssen", sagt Gote. Die Staatskanzlei habe aber um eine "lange Verlängerung" gebeten. Offenbar war es schwierig, an Informationen zu kommen.
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