Das Plech ABC - K wie Kameramuseum

Von Ines Dicker und
Im Kameramuseum in Plech gibt es über 15.000 Exponate zu sehen. Foto: red Foto: red

Das Jahr 2016 steht in der Gemeinde ganz im Zeichen der ersten urkundlichen Erwähnung vor genau 750 Jahren. Aus diesem Anlass gibt’s bei uns das Plech-Abc: 26 Geschichten voller unterhaltsamer Anekdoten, spannender historischer Fakten und einem etwas anderen Blick auf die Dinge. Kohlenmeiler, Kameramuseum, Kläranlage und Kulturlandschaftsweg. Diese Themen verbergen sich beim Plech-ABC hinter dem Buchstaben K. Die Geschichten dazu reichen bis ins 16. Jahrhundert.

 
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Die Köhlerei, also die Gewinnung von Holzkohle aus Meilern, wurde in Plech als Grundlage der Metallerzeugung schon im Mittelalter ausgeübt. Im 1555 begonnenen „Forstbuch des Veldensteiner waldts“ ist genau festgehalten, dass im Markt Plech eine Schmiede „zu einem meiler aufn waldzinß verwiesen unnd angelegt“ wurde. In einem Plecher Steuerverzeichnis von 1791 war für den Hufschmied Georg Leißner „ein altes Bau-, Brenn- und Schmidholz-Recht“ eingetragen. Die Meiler von Georg Leißners Nachkommen brennen bis heute, so dass diese Plecher Familie auf eine jahrhundertelange Köhlertradition zurückblicken kann.

Die Kläranlage für Plech und Betzenstein liegt am südöstlichen Ortsrand von Plech. Sie wurde Ende der 80er Jahre gebaut und fertiggestellt. Die damaligen Baukosten waren rund 4,5 Millionen Mark. Ursprünglich war ein Standort bei Velden angedacht mit einer weiteren Gemeinde. Das hat sich dann aber zerschlagen, da nicht alle gleichzeitig unter einen Hut für die große Lösung zu bekommen waren. So blieb es bei der kleinen Lösung für Betzenstein und Plech. Der reine Schmutzwasseranfall liegt bei 160 000 Kubikmeter pro Jahr.

Lange Vorgeschichte

Das Kameramuseum war eine schwierige Geburt mit einer langen Vorgeschichte. Jahrelang suchte der Journalist Kurt Tauber verzweifelt nach einem Domizil, in dem er seine mit großer Sammelleidenschaft zusammengetragenen Kameraschätze einem breiten Publikum präsentieren konnte. Mit Unterstützung des Plecher Bürgermeisters Karlheinz Escher wurde er schließlich im dortigen Schulhaus fündig. Weniger Kinder hieß mehr Platz – genügend Platz für ein Kameramuseum. Oder besser: für das „Deutsche Kameramuseum“. Ein Name, der den Anspruch dokumentiert, den die Museumsmacher um Tauber an sich selbst stellen.

Es gibt eine wachsende Zahl von Ausstellungen mit national wie international renommierten Fotografen und Journalisten, das belegen Besuchergruppen, die zum Teil von weit her anreisen. Sogar mit Bussen aus dem Ausland.

Über 15.000 Exponate sind zu sehen

Das Museum wurde Ende 2011 eröffnet, an Pfingsten 2012 eingeweiht. Über 15 000 Exponate sind hier zu sehen, darunter 5000 Foto- und Hunderte von ganz unterschiedlichen Filmkameras. Zu den besonderen Exponaten zählen eine gut vier Meter lange Reprokamera der Marke Falz & Werner, eine Hochgeschwindigkeitskamera Pentacon Pentazet 35 mit bis zu 40 000 Bildern pro Sekunde und ein Crass-Trickfilmtisch, der früher beim WDR im Einsatz war.

Getragen wird das Museumsgeschehen von einem Förderverein mit Bürgermeister Escher als Vorsitzendem. Jeden ersten und dritten Sonntag im Monat findet eine Kamera- und Filmbörse statt. Und nach Vereinbarung ist auch eine Vorführung von privaten Schmalfilmschätzen mit museumseigenen Projektoren möglich.

20 Stationen auf Kulturlandschaftsweg

Auf dem Kulturlandschaftsweg kann man sich an 20 Stationen über die Geschichte und die Landschaft informieren. Der Themenweg ist mit dem Motiv des Plecher Bürgerstreiches markiert und mit den Stichwegen etwa acht Kilometer lang. Der Einstieg in den Weg kann an jeder beliebigen Stelle erfolgen. Der Weg beginnt bei den Felsenkellern, kreuzt den Wiesenfestplatz auf dem Gottvaterberg, verläuft in Wäldern, streift Plätze von untergegangenen Wüstungen genauso wie Aussichtspunkte. Vorbei geht der Weg weiter am „Böhnerhaus“, dem Etterweg, bis hin zur früheren Richtstätte.

Ausgangs- und Endpunkt des Kulturlandschaftsweges ist der Marktplatz mit der Markgrafenkirche St. Susannae.

Info: Am 7. August gibt es um 11 Uhr eine leichte Wanderung zum Festtag anlässlich des 750-jährigen Ortsjubiläums auf einem Teil des Kulturlandschaftsweges. Ziel ist der Volksmusiktag auf dem Wiesenfestplatz mit Bewirtung und Musik ab 13.30 Uhr. Start ist am Marktplatz Plech, die Länge ist etwa zwei Kilometer, die Dauer zwei Stunden.

Mahr zum Plech A-Z:

A wie Autobahn

B wie Brunnenstube

C wie Christen

D wie Dorferneuerung

E wie Eisenschmelze

F wie Ferienprogramm

G wie Gottvaterberg

H wie Hausnamen

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