„Auf der Autobahn von Nürnberg nach Bayreuth, zwei Kilometer, ja das ist bestimmt nicht weit, liegt ein kleines Dörflein, Plech wird es genannt ...“ Das sind die ersten Zeilen des Plecher Liedes, zu dem auf Festen oder bei gemütlichen Runden gerne geschunkelt wird. Gleichzeitig verraten sie die Lage des Marktfleckens.

Die A 9 ermöglicht es den Bewohnern, schnell in die nächsten großen Städte Nürnberg und Bayreuth zu kommen. Auch der Süden (München) oder Berlin sind damit gut erreichbar.

Die ersten Ideen zum Bau der Strecke gab es in den 1920er-Jahren, als eine Autofernstraße Berlin-Rom geplant war, deren deutscher Teil München, Leipzig und Berlin verbinden sollte. Daraus entstand der Name der vorgesehenen Strecke und der ab 1927 mit der Planung beschäftigten Gesellschaft: Müleiberl.

Die Autobahn wurde ab 1936 in mehreren Teilabschnitten eröffnet. So auch der Abschnitt bei Plech, wie auf der Homepage der Gemeinde nachzulesen ist. Nach 1933 wurde die Autobahn im Rahmen des nationalsozialistischen Programms zur Arbeitsbeschaffung gebaut. Einige Plecher – Männer wie Frauen – waren in dieser Zeit mit dem Bau beschäftigt: Vor allem Maurer wurden gebraucht; die Frauen verdienten sich bei dem Barackenlager am Sperbers südwestlich des Ortes ihr Geld. Dort war eine Großküche eingerichtet, in der sie kochten, um die Arbeiter mit Essen zu versorgen. Die Männer errichteten unter anderem die Brücke bei Strüthof (1936/37). Die Verkehrsanbindung der kleinen Gemeinde vor dem Autobahnanschluss war lange sehr schlecht. Selbst nach der Eröffnung des Teilstücks Bayreuth–Fischbach am 4. September 1937 blieb die Anbindung nicht die Beste. Und so stellten die Bürgermeister der Umgebung, dabei waren unter anderem auch Ottenhof und Spies, zwei Monate später den Antrag, eine Bushaltestelle an der Straße zu errichten.

Als Begründung fügten sie hinzu: „Unser Gebiet ist der östliche Teil einer großen Verkehrswüste“ und es sei „Notgebiet in jeder Beziehung“, wie in den Plecher Heimatbüchern zitiert wird. Daran litten die Plecher auch Jahr(hundert)e vorher: Trotz ihrer Bemühungen um 1870 und 1919 kam eine direkte Bahnanbindung nach Nürnberg nie zustande.

Bereits hundert Jahre vorher, seit dem 1. Juli 1798, verkehrte eine Postkutsche auf der Bundesstraße von Hiltpoltstein über Pegnitz an Plech vorbei. Bis 1863 mussten Reisende zur nächsten Haltestelle nach Leupoldstein bei Betzenstein kommen, danach gab es eine Haltestelle in der Gemeinde.