Dach, Boden und Elektrik sollen innerhalb von etwa sechs Wochen auf Vordermann gebracht werden - Wochenmarkt zieht um Rotmainhalle: Sanierung im Sommer

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Ersatzspielstätte in der Zeit der Sanierung der Stadthalle wird sie nicht, die Rotmainhalle. Auf Vordermann gebracht wird sie trotzdem. In abgespeckter Form zwar, aber dafür geht es auch viel schneller. Wenn alles klappt, soll die Rotmainhalle in den Sommerferien saniert werden. Der Wochenmarkt findet in dieser Zeit in der Schlossgalerie statt.

 
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Es war die Überraschung der Bürgerentscheide: die Bayreuther hatten etwas dagegen, dass die Rotmainhalle, wie geplant, während der Sanierung der Stadthalle als Ersatzspielstätte dienen sollte. 4,2 Millionen Euro hätte der Umbau der denkmalgeschützten Markthalle, in der samstags und mittwochs der Wochenmarkt stattfindet, gekostet. Der Umbau, die Dämmung, die Sanierung. Denn die Rotmainhalle ist in Teilen in keinem guten Zustand. "Vor allem das Dach und der Fußboden sind schlecht beisammen", sagt der Stadtbaureferent Hans-Dieter Striedl am Dienstag im Gespräch mit unserer Zeitung.

Teile der Planung funktionieren noch

Teile der ursprünglichen Planung, sagt Striedl könnten für die jetzt anstehende Sanierung verwendet werden. "Manche Dinge allerdings fallen weg. Wir brauchen kein größeres Tor, das wir für die Ersatzspielstätte gebraucht hätten, wir brauchen auch keinen Balkon einbauen. Ebenso fällt der Schallschutz zur Hindenburgstraße hin weg." Ziel der Stadt, sagt Striedl, sei es allerdings, die Sanierung so schnell wie möglich zu machen. "Die Mittelfreigabe ist beantragt." Der Grund: "So lange die Schlossgalerie als Ausweichort für den Wochenmarkt noch genutzt werden kann, sollte man das auch nutzen. Wenn das Rathaus II dort eingezogen ist, wäre das ja nicht mehr möglich."

Etwa zwei Millionen Euro Kosten

Striedl schätzt, dass "weniger als die Hälfte" der ursprünglich eingeplanten Mittel verbaut werden. In einer Zeit von eineinhalb bis zwei Monaten. Was eine Sanierungssumme von rund zwei Millionen Euro bedeuten würde. Förderung vom Denkmalschutz wird es für die Sanierung allerdings nicht geben. "Die hätte es nur gegeben, wenn wir einen denkmalschutzbedingten Mehraufwand hätten."

Marktkaufleute brauche mehr Steckdosen und Waschbecken

Thomas Konrad, der Vorsitzende der Marktkaufleute, sagt auf Anfrage unserer Zeitung, dass es vor wenigen Tage Abstimmungsgespräche zwischen den Marktkaufleuten und den Verantwortlichen des Hochbauamts gegeben habe. "es ging um Details der Planung und auch um einen konkreten Zeitpunkt: Wir hätten gerne, dass die Rotmainhalle in den Sommerferien hergerichtet wird. Plus, minus ein bis zwei Wochen. Das wäre der optimale Zeitpunkt", sagt Konrad. Die Marktkaufleute wünschen sich, wenn der Boden neu gemacht wird, beispielsweise eine Reihe neuer Steckdosen, "weil sich mehrere Leute eine Steckdose teilen müssen, was öfter dazu führt, dass die Sicherung rausfliegt". Ebenso brauche man an der Seite, die dem Rotmain-Center zugewandt ist, "zwei bis drei zusätzliche Waschbecken. Das fordern die Hygienevorschriften heutzutage einfach".

Belüftung wichtig

Wichtig sei außerdem, dass die Belüftung der Halle besser werde. "Es gibt ja Fenster, die man aufmachen könnte. Aber die Stangen, um die Fenster bedienen zu können, wurden irgendwann mal gekappt." Im Sommer sei es deshalb in der Halle oft stickig. "Was wir auf gar keinen Fall brauchen, ist eine Dämmung der Halle. Das ist eine Kalthalle, eine Markthalle. Die Wände zu dämmen wäre Blödsinn." 

Dass der Wochenmarkt auf Zeit auf den La-Spezia-Platz umziehen soll, sei "zwar umständlich, aber wir haben dem ja zugestimmt und nehmen es auch gerne in Kauf, wenn die Rotmainhalle danach besser und für den Kunden wieder attraktiver ist", sagt Konrad. "Jetzt warten wir auf die Rückmeldung der Stadt, wann sie die Sanierung angehen können."

Dach und Boden sehen übel aus

Am liebsten, sagt Stefan Bouillon, der Leiter des Hochbauamts der Stadt, hätte er "wenn ich ehrlich sein darf, die Sanierung aufs nächste Jahr geschoben, weil wir unheimlich viel zu tun haben". Aber: "Wir wollen es probieren, dem Wunsch der Marktkaufleute zu entsprechen und es in den Sommerferien hinzubekommen." Die Wünsche, die die Marktkaufleute in dem Gespräch geäußert hätten, wolle man umsetzen, "so weit es sinnvoll und technisch machbar ist. Teilweise sind das ja Auflagen des Gesundheits- oder des Ordnungsamtes, denen man ohnehin nachkommen muss".

"Dach und Boden", sagt Bouillon, "sehen wirklich übel aus". Das Dach ist ein Flickenteppich, außerdem regne es in die Halle. "Dort oben macht, wenn wir ohnehin drüber sind, eine Wärmedämmung sSinn. Damit es auch im Sommer nicht zu heiß wird. Weitere Dämmung brauchen wir für die Halle aber nicht. Das wäre rausgeschmissenes Geld." Laut Bouillon werde die Sanierung "mindestens sechs Wochen dauern. Allein wegen des Fußbodens". 

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