Streit um Faltblatt zur Rotmainhalle

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Archivfoto: Ronald Wittek Foto: red

Eine Woche vor dem Bürgerentscheid, ob die Rotmainhalle zur vorübergehenden Ersatzspielstätte für die Stadthalle umgebaut werden soll, bekommt die Initiative "Rettet die Rotmainhalle" einen Rüffel von der Stadt. Sie werbe mit falschen Tatsachen um Stimmen beim Bürgerentscheid.

 
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Auf "deutlichen Widerspruch" stoße ein Faltblatt, das Arno Kröniger für die Initiative unterzeichnet hat, in der Stadtverwaltung. Der Pressesprecher der Stadt, Joachim Oppold, sagt: Was die Initiative als "falsch dargestellte Tatsachen" in ihrem Flugblatt bezeichnet, sei "unbegründet". Kröniger wirbt in dem Faltblatt, das dem Kurier vorliegt, unter anderem mit solchen Argumenten: "Was hier als ,saniert' bezeichnet wird, hört sich an wie eine kleine Dachreparatur, ist in Wirklichkeit jedoch ein Ausbau der Rotmainhalle als Konzert- und Theaterhalle (mit Einbau von Künstlergarderoben, Bühnentechnik, Beleuchtung, Außenisolierung, usw.)." Die Kosten beziffert Kröniger auf 4,5 Millionen Euro.

Zudem schreibt Kröniger, es bestünden Zweifel, dass die Markttage am Samstag und am Mittwoch stets stattfinden könnten, wenn die Rotmainhalle als Ausweichspielstätte für die Stadthalle genutzt werde. Technische Pannen oder zeitliche Verzögerungen beim Abbau der Bühnentechnik "führen automatisch zu einem Ausfall, zumindest aber zu einer erheblichen Einschränkung des Marktes". Dadurch sehe er den Markt gefährdet. "Von einer dauerhaften Erhaltung des Wochenmarktes in der Rotmanhalle kann damit nicht die rede sein", lautet Krönigers Schlusssatz.

Oppold kontert. Die Rotmainhalle müsse ohnehin saniert werden (was bei einer Info-Veranstaltung im September auch zum Ausdruck kam). Das koste 2,7 Millionen Euro. Die Umbaukosten zur Ersatzspielstätte kämen obendrauf: 1,3 Millionen. Mache vier Millionen Euro Gesamtkosten. "Eine Sanierung der Rotmainhalle ist wegen ihres schlechten baulichen Zustands dringend geboten." Das Dach sei schlecht, der Boden müsse dringend gemacht werden. Genau das trage "entscheidend zum dauerhaften Erhalt des Wochenmarktes bei". Genau das sehen laut Oppold auch die Marktbeschicker so, die sich "einvernehmlich" mit der Stadt geeinigt hätten, für die fünfmonatige Umbauzeit an den La-Spezia-Platz und in die Schlossgalerie umzuziehen.

Gerade Krönigers Argument, Pannen beim Umbau nach Aufführungen könnten sich negativ auf den Wochenmarkt auswirken sei unbegründet. Für die Mitarbeiter der Stadthalle, die dafür dann zuständig seien, sei der Abbau nach Veranstaltungen ebenso wie für die Ensembles "Alltagsgeschäft". Veranstalter, die von einem Ort zum nächsten reisen, "wollten und müssten schnell wieder weiter". Die vorgesehene Falttribüne trage "ebenfalls dazu bei, dass die notwendigen Umbauarbeiten in kurzer Zeit möglich sind".  

 

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