Wie viele Besucher von der Ersatzspielstätte profitieren und was die Stadt plant Bayreuth: Fünf Fakten zur Rotmainhalle

Von Frank Schmälzle
Volles Haus bei der Informationsveranstaltung der Stadt zur Zukunft der Rotmainhalle. Dabei kamen neue Fakten auf den Tisch. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Die Rotmainhalle als Ersatzspielstätte für die Stadthalle? Wer in Bayreuths  heißester Diskussion mitreden will, sollte diese fünf Fakten kennen:

 
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Die Zuschauerzahlen: Die Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH (BMTG) hat mitgezählt. Binnen fünf Jahren haben rund 500.000 Besucher Veranstaltungen in der Stadthalle besucht, sagt Kulturreferent Fabian Kern. 134.000 von ihnen im Großen Haus. Das macht im Jahresdurchschnitt 26.800 Zuschauer. Nur für sie wird demnächst eine Ersatzspielstätte gebraucht. Denn: Für Veranstaltungen, die bislang im Kleinen Haus und im Balkonsaal stattfanden, gibt es andere Ausweichmöglichkeiten. Das Zentrum, das Evangelische Gemeindehaus und die Panzerhalle zum Beispiel.

Die besten Zeiten: Montag und Dienstag sind keine guten Veranstaltungstage. An diesen beiden Tagen kamen in den fünf Jahren, die BMTG analysiert hat, nur etwa 40.000 Besucher zusammen. Am Donnerstag, Samstag und Sonntag waren es in der Fünf-Jahressumme knapp 100.000 Besucher. Für Kulturreferent Fabian Kern fügt sich da etwas: Sport in der Rotmainhalle am Montag und Dienstag. Markt am Mittwoch und Samstag. Und Kultur an den anderen, ohnehin besser nachgefragten Wochentagen. Wenn die Rechnung denn aufgeht. Sonja Bayerlin, Abteilungsleiterin für Rollkunstlauf bei der Turnerschaft, sagt: Ihre Sportler trainieren viermal in der Woche in der Rotmainhalle.

Der Zeitplan: Wenn der Stadtrat in seiner Sitzung im Oktober die Rotmainhalle zur Ersatzspielstätte erklärt, soll es schnell voran gehen. Im November will die Verwaltung in die Werkplanung gehen, zum Jahreswechsel sollen die Gewerke ausgeschrieben werden. Ende April würde die Innensanierung beginnen, im August käme dann die Bühnentechnik. Und im September 2016 soll die Rotmainhalle als Ersatzspielstätte zur Verfügung stehen. Wenn nicht doch noch ein Bürgerbegehren den Planern einen Strich durch die Rechnung macht.

Das Bürgerbegehren: Aktuell liegen dem Vorsitzenden des Vereins "Rettet die Innenstadt", Arno Kröniger, 6000 Unterschriften vor. Die Unterschriftensammlung wird dazu dienen, bei der Stadt ein Bürgerbegehren gegen die Ersatzspielstätte in der Rotmainhalle zu beantragen. Der Verein braucht dafür gut 3500 Unterschriften. Aber Kröniger will auf Nummer Sicher gehen. Landkreisbürger dürfen sich nicht an der Unterschriftensammlung beteiligen. Auch Unterzeichner ohne Adressangabe werden nicht gezählt. "Wenn wir noch tausend Unterschriften mehr haben, werden wir das Bürgerbegehren beantragen", sagt Kröniger. Zeitdruck habe er nicht, die Stadtratsentscheidung stehe erst im Oktober an. Kröniger: "Man muss sich in diesem Wirrwarr an Informationen sehr genau überlegen, wann der richtige Zeitpunkt ist."

Die Reaktion der BG: "Wir wollen Vertrauen schaffen und den Beschickern das Signal geben, dass der Wochenmarkt Prioirität hat", sagt der Fraktionsvorsitzende der BG, Stephan Müller. Deshalb lädt die BG die Marktbeschicker nach der Informationsveranstaltung der Stadt am kommenden Montag ab 18 Uhr ins Rathaus zu ihrer Fraktionssitzung ein. Müller sagt: Das größte Problem ist die Umbauzeit. Die Verwaltung will die Rotmainhalle ab April 2016 für vier bis fünf Monate schließen. Mitten in der Hochsaison des Marktes. Müller: "Dafür muss eine Lösung her."

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