Gärtner Gräbner muss nicht lange überlegen, um eine Antwort auf die Frage zu finden, wer wohl verlieren würde bei einer kulturellen Nutzung: "Die Vernunft", betont er. Denn eine parallele Nutzung der Rotmainhalle sei vor allem eines: unvernünftig. Sollte die Halle als Ersatz für die Stadthalle genutzt werden, sollte gar eine Bühne eingebaut werden, dann ginge den Marktbeschickern wertvoller Platz abhanden. "Wenn sie im Winter auf den Markt kommen, dann sehen Sie, dass es kaum mehr ein Fleckchen gibt, das nicht genutzt wird", sagt Gräbner, dessen 1929 gegründeter Betrieb seit 1949 auf dem Wochenmarkt vertreten ist. Die Politik werde aber über die Vernunft siegen, ist Gräbner überzeugt. Auch wenn sie jetzt den Marktbeschickern vorgaukeln möge, der Markt werde nicht unter einer kuturellen Nutzung der Rotmainhalle leiden müssen, werde es nicht lange dauern, bis genau dies passieren werde: Der besonders im Winter notwendige Platz werde derart beschnitten, dass nicht mehr für alle Platz bleibt. "Man wird auch hier nach dem Motto Adenauers - Was schert mich mein Geschwätz von gestern - verfahren", sagt Gräbner, der betont, dass er die Zukunft der Rotmainhalle als Markthalle und damit die der Marktbeschicker pessimistisch sieht. Und das hat einen konkreten Grund: aus zuverläsiger Quelle wisse er, dass die Betreiber des Rotmain-Centers noch immer den Plan verfolgen würden, in naher Zukunft die Rotmainhalle nutzen zu wollen, beispielsweise als Lebensmittelmarkt. "Wenn das Gebäude saniert ist und es nicht mehr als Kulturort genutzt wird, dann wird es eine andere Nutzung erfahren", ist Gräbner überzeugt.