Deutlich wurde Thomas Bauske: „Ein Bürgerbegehren ist ein Eingeständnis, dass die Politik versagt hat. Und hier liegt es an der mangelnden Kommunikation“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende. Bauske prangerte an, dass nach seinen Informationen einiges schief gelaufen sei im Dialog zwischen der Verwaltung und den Marktbeschickern. „Außerdem: Hat man den Bürger vergessen?“, fragte Bauske, während Kern sagte, er habe sich „stundenlang mit den Leuten unterhalten“. Sowohl mit den Marktbeschickern als auch mit Arno Kröniger vom Verein Rettet die Rotmainhalle. „Aber irgendwann kommt an einen Punkt, an dem man mit Argumenten nicht mehr weiterkommt“, sagte Kern.
Hintergrund: So funktioniert ein Bürgerbegehren
Das Quorum für ein Bürgerbegehren hängt von der Einwohnerzahl der jeweiligen Stadt ab. In Städten mit 50 000 bis 100 000 Einwohnern – in diese Kategorie fällt Bayreuth – liegt es nach Angaben aus dem Rathaus bei sechs Prozent der stimmberechtigten Bürger. Für Bayreuth bedeutet dies rund 3500 Stimmberechtigte, die ein Bürgerbegehren mit ihrer Unterschrift unterstützen müssen. Relevant ist der Zeitpunkt, zu dem die Unterschriften bei der Stadt eingereicht werden.
Nach Abgabe der Listen muss sich der Stadtrat spätestens innerhalb eines Monats mit der Zulässigkeit des Bürgerbegehrens befassen und darüber entscheiden. Zuvor sind die Unterschriften zu prüfen: Stammen alle von Einwohnern der Stadt Bayreuth? Gibt es doppelte Unterschriften, handelt es sich um wahlberechtigte Einwohner und fällt die mit dem Bürgerbegehren verbundene Sachfrage in die Entscheidungskompetenz der Stadt?
Ist das Bürgerbegehren zulässig, muss innerhalb von drei Monaten nach dem Beschluss zur Zulässigkeit ein Bürgerentscheid stattfinden. Dabei muss eine klar mit Ja oder Nein zu beantwortende Frage zur Abstimmung kommen. Der Bürgerentscheid entfällt, wenn der Stadtrat die mit dem Bürgerbegehren verlangte Maßnahme beschließt. Der Stadtrat hat auch die Möglichkeit, mit einem Ratsbegehren zu kontern und die Bürger zusätzlich über seinen Vorschlag abstimmen zu lassen.
Info: Die öffentliche Informationsveranstaltung zum Thema Ausweichspielstätte findet am Dienstag um 18.30 Uhr im Balkonsaal der Stadthalle statt.
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