Die Frauen von Code Pink machten deutlich, dass es ihnen in erster Linie eben nicht um Kritik gezielt gegen Israel gehe, sondern um den Kampf gegen Missstände überall auf der Welt. Ihre Hauptkritik zielt auf den Drohnenkrieg, den Tod aus heiterem Himmel, der Hunderte und Aberhunderte von Unschuldigen ereilt habe. Deutschland, das betont Code Pink immer wieder, sei Komplize, weil es den Amerikanern via Ramstein eine Relaisstation für den ferngesteuerten Krieg bereitstelle. Ein Krieg, der im übrigen den Terrorismus fördere und nicht bekämpfe. Wie ihre Mitstreiter auch dankte sie Bayreuth und den Menschen, die sich für die Preisverleihung eingesetzt hatten, für ihren Mut. Jede der sieben Frauen erläuterte, warum sie sich für Code Pink engagierten. Der 82-jährigen Barbara Briggs-Letson brach die Stimme, als sie gelobte, weiter an sich zu arbeiten und ihre Kraft für eine friedlichere und gerechtere Welt einzusetzen.
Als Gastgeber der Feierstunde sprach auch Uni-Präsident Stefan Leible. Er erinnerte daran, dass es nicht damit getan sei, sich im Elfenbeinturm zu verschanzen. Dazu, das darf man erst recht nach diesem Abend annehmen, gehört auch, sich die Argumente von Code Pink anzuhören. Der Wilhelmine-Preis ist mit 10000 Euro dotiert. Wie Ann Wright mitteilte, wolle ihre Gruppe das Geld für ein Symposium verwenden, in dem es um eine Unterscheidung gehen solle: Kritik an Israel sei nicht von vornherein Antisemitismus.
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