V-Mann-Affäre: Beamte angeklagt

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In der V-Mann-Affäre beim bayerischen Landeskriminalamt (LKA) hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen sechs Beamte erhoben.

 
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Den Ermittlern wird nach Angaben der Nürnberger Behörde vom Mittwoch Diebstahl in mittelbarer Täterschaft, Strafvereitelung im Amt, uneidliche Falschaussage und Betrug vorgeworfen – wobei nicht alle Beschuldigten wegen sämtlicher Delikte angeklagt sind. Alle sechs Beamten wurden vom Dienst suspendiert. Einer der Beschuldigten war im Zuge der Ermittlungen bereits vor einem Jahr des Dienstes enthoben worden. Die anderen fünf – unter ihnen Führungskräfte – wurden am Dienstag suspendiert, so ein LKA-Sprecher.

Es geht bei den Ermittlungen um einen Spitzel des LKA bei der Rockerbande „Bandidos“. Dieser war im Jahr 2011 an einem Diebstahl von Minibaggern und weiteren Kleinbaumaschinen in Dänemark beteiligt gewesen. Einer der Kommissare war Kontaktmann des sogenannten V-Manns. Er und ein weiterer Beamter sollen die Straftat des Spitzels nicht nur gedeckt, sondern sogar in Auftrag gegeben haben.

Die anderen vier Beamten sollen von der Beteiligung des Spitzels an dem Diebstahl gewusst haben. Indem sie unvollständige oder falsche Informationen an die Polizei weitergaben, verhinderten sie Ermittlungen in dem Fall. Dafür wurden laut einer Ermittlungsakte der Kripo Nürnberg auch mehrere Akten über den V-Mann-Einsatz gefälscht.

dpa

Der Kurier hatte die Affäre einst ins Rollen gebracht.

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