Stadtrat soll schon nächste Woche den Umbau beschließen Entscheidung zur Rotmainhalle jetzt

Von Frank Schmälzle
Treffpunkt Wochenmarkt: Wie es mit dem Markt und der Rotmainhalle weiter geht, entscheidet der Stadtrat in der nächsten Woche. Vier Wochen früher als ursprünglich geplant. Foto: Archiv/Eric Waha Foto: red

Jetzt gibt die Stadtverwaltung Gas: Nicht wie geplant im Oktober, sondern bereits in der Sitzung am kommenden Mittwoch wird die Grundsatzentscheidung fallen. Der Stadtrat soll beschließen, die Rotmainhalle als Ersatzspielstätte für die Stadthalle auszubauen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Für den Umbau, der die Rotmainhalle auch zum Kulturort machen würde, zeichnet sich eine breite Mehrheit ab. Zuletzt hatten sich alle Fraktionen dafür ausgesprochen. Der Beschlussvorschlag, den die Stadträte kommende Woche absegnen sollen, ist umfassend: Neben der ohnehin notwendigen Sanierung der Halle geht es auch um eine Galerie, eine Lüftungsanlage, eine Wärmedämmung und ein Bühnen-Konzept. Also um die Rotmainhalle als Kulturstätte Zugleich soll die Verwaltung den Auftrag bekommen, ein Übergangsquartier für den Wochenmarkt zu finden. „Wenn irgend möglich“ soll eine gemeinsame Lösung mit den Marktkaufleuten her.

Marktkaufleute zu Kompromissen bereit

In den vergangenen Wochen hatten Marktbeschicker heftig gegen den Umbau der Rotmainhalle protestiert. Inzwischen allerdings zeigen sie sich kompromissbereit. Sie können sich eigenen Worten nach ein Ausweichen des Wochenmarktes während der Umbauzeit im Frühjahr und Sommer 2016 auf den Rathausvorplatz vorstellen.

Spricht der Verein "Rettet die Rotmainhalle" für alle Mitglieder?

Klaus Trendel vom Verein „Rettet die Rotmainhalle“, der mehr als 6000 Bürgerunterschriften gegen die Kultur-Nutzung gesammelt hat und einen Bürgerentscheid anstrebt, hat die Vereinsführung aufgefordert, eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen. Der ehemalige Vorsitzende, der nach einem vereinsinternen Streit sein Amt aufgegeben hat und für die Kultur-Nutzung neben dem Markt eintritt, will wissen, ob die nach außen vertretene Haltung tatsächlich im Interesse aller Mitglieder ist. Zweimal habe er die in der Öffentlichkeit auftretenden Vereinsmitglieder bereits aufgefordert, eine solche Versammlung anzuberaumen. Auch weil der Verein nach seinem Rücktritt derzeit ohne Vorsitzenden da stehe.

Ein Rückzieher ist möglich

Dass mit den vorhandenen Unterschriften gegen die Kulturnutzung Fakten geschaffen seien und der Verein nicht mehr von dem angekündigten Bürgerentscheid zurückweichen könne, sieht Trendel nicht. Denn genau so sei es schon einmal gelaufen. Im Jahr 2006 habe das Rotmain-Center Interesse an der Rotmainhalle gezeigt. Dies war laut Trendel Anlass, den Verein „Rettet die Rotmainhalle“ zu gründen. Damals sammelten die Mitglieder sogar 12000 Unterschriften. Und damals wie heute stand ein Bürgerentscheid im Raum. Der Verein habe den Plan fallen gelassen, als der damalige Oberbürgermeister Michael Hohl versprach, die Rotmainhalle werde nicht angetastet. „Er hat Wort gehalten“, sagt Trendel.

Aktuell gebe es wieder ein Versprechen, diesmal von der amtierenden Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe: Der Wochenmarkt werde nicht aus der Rotmainhalle vertrieben. Trendel: „Ich habe keinen Anlass daran zu zweifeln.“ Zweck des Vereins sei es, dafür zu sorgen, dass die Rotmainhalle im Eigentum der Stadt und Sitz des Wochenmarktes bleibe. Mehr nicht.

Bilder