Babyleichen: Dank für Anteilnahme

Mit diesem Schreiben bedankt sich die Familie bei den Menschen, die zu ihr halten. Foto: Otto Lapp Foto: red

Die Familie von Andrea G (45)., die mutmaßlich acht Säuglinge getötet hat, ist in ihr Wohnhaus in Wallenfels zurückgekehrt. Mit einem handgeschriebenen Zettel bedanken sich die Bewohner des Hauses, in dem vergangenen Donnerstag die Leichen der Babys gefunden worden sind, bei den Menschen, die sie unterstützen. Seit Mittwoch hat Andrea G. einen Anwalt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Auf dem Zettel spricht die Familie, die weiter in dem Haus leben muss, von "schweren Tagen". Sie dankt allen Menschen, die "an unsere kleinen Engel denken".

Inzwischen sind die Ermittlungen in dem Haus beendet. Von einem normalen Leben sind die Bewohner allerdings weit entfernt. Die Mutter der toten Babys, die bis Oktober noch in dem Haus gewohnt hat, sitzt in Untersuchungshaft. Sie hat bereits gestanden, Babys nach der Geburt getötet zu haben. Sechs davon wären lebensfähig gewesen, stellten Rechtsmediziner aus Erlangen fest.

Auch gegen ihren Ehemann Johann G. (55) besteht noch ein gewisser Verdacht. Denn er sagt, von den Schwangerschaften seiner Frau nichts mitbekommen zu haben.

Die Leichen der Babys werden noch lange nicht beerdigt. Sie bleiben, zumindest bis nach dem Prozess, bei der Rechtsmedizin in Erlangen. Gegen Andrea G. wird wegen mehrfachen Mordes ermittelt, ihr droht lebenslange Haft. Seit Mittwoch hat sie einen Pflichtverteidiger. Er wurde ihr vom Amtsgericht Kronach zugeteilt. Es handelt sich um Till Wagler aus Kronach. Er sagt, es sei "ein besonderer Fall - und unter den besonderen Fällen nochmals ein besonderer Fall". Noch hat er nach eigenen Angaben keine Akteneinsicht. Aber am Mittwoch hat er bereits mit Andrea G. gesprochen. Worüber, das darf er nicht sagen. Wagler ist bekannt, weil er den ehemaligen Bürgermeister von Zapfendorf verteidigt hat, der wegen Unterschlagung angeklagt war. Und er hat bei dem Prozess um eine 21-jährige Autofahrerin, die bei der Kulmbacher Bierwoche 2012 einen Fußgänger überfahren hatte, die Nebenklage vertreten.

red

Autor