In Wallenfels im Landkreis Kronach sind in einem Haus die Überreste von toten Säuglingen gefunden worden. Um wie viele Leichen es sich handelt, steht noch nicht fest. Eine Verdächtige aber gibt es schon. Die Ermittler wollen sich am Freitagvormittag äußern.
23 Uhr, Wallenfels, ein idyllischer kleiner Ort, niemand ist mehr auf der Straße. Nur die Bewohner jenes Hauses mitten im Dorf. Sie sind kreidebleich, die Frauen weinen. Drinnen gehen die Ermittler auf Spurensuche. In dem Haus direkt hinter der Kirche wurden gegen 16 Uhr die Leichen von Babys gefunden
Die Bewohner hatten die Polizei gerufen, nachdem sie ein totes kleines Kind im Haus gefunden hatten. Die Polizei schickte sofort einen Notarzt mit, weil die Bewohner den Fund des toten Kindes gemeldet hatten. Der Arzt sollte eventuelle Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen. Er konnte aber nur noch feststellen, dass das Kind tot war. Wohl schon länger tot war. Bei weiteren Nachsuchungen wurden weitere sterbliche Überreste von Säuglingen gefunden. Wie viele es sind, das stand am späten Abend noch nicht fest. Auch nicht fest steht, wie alt die Kinder waren und ob es sich um Mädchen oder Jungen handelt. Nach Recherchen des Kuriers lag ein Kind wohl in einer Kiste.
Vor dem nahen Kurzentrum steht eine Frau, die nicht fassen kann, dass jemand Babys töten kann. Gerade hier, sagt sie. Wo die Welt noch in Ordnung scheint. Der Gartenbauverein weist in einer Vitrine auf sein nächstes monatliches Treffen hin.
Gegen 23.15 Uhr kam der Leichenwagen und transportierte die sterblichen Überreste in die Rechtsmedizin nach Erlangen. Zwei Särge werden herausgetragen. Dort soll untersucht werden, wie lange die Kinder schon tot sind. Auch nach genetischen Spuren wird gesucht, um die Mutter zu ermitteln.
Nach Recherchen des Kurier hat eine ehemalige Bewohnerin (47) des Hauses schon vor einiger Zeit wohl im betrunkenen Zustand Andeutungen gemacht, es könnten tote Kinder in dem Haus liegen. Das war wohl der Grund, weswegen sich die Bewohner des Hauses auf die Suche machten - und das Schreckliche entdeckten. Bei der Frau handelt es sich nach Informationen des Kurier um die Exfrau des Bewohners. Sie soll seit etwa einem Monat nicht mehr in dem Haus wohnen. Wo sie sich zurzeit aufhält, ist unklar. Sie lebt mit ihrem neuen Freund in der Region. Die Frau soll bereits fünf Kinder haben. Die Polizei machte dazu keine Angaben.
Die Staatsanwaltschaft Coburg ist seit Nachmittag mit dem Fall betraut. Details will die Polizei am Freitagvormittag bekannt geben. Die Ermittler waren bis etwa 23.20 Uhr in dem Haus. Sie tragen eine Kiste mit Akten heraus. Auskunft geben sie keine über den Fall.
Die Bewohner verlassen gegen Mitternacht das Haus. Immer noch sind sie total geschockt. Eine Frau weint. Sie wollen nur weg.
