Die Frau soll nach Informationen des Kuriers im Dorf erzählt haben, sie habe bereits vier Schwangerschaftsabbrüche gehabt. So soll sie auch erklärt haben, weswegen sie mal dünner und mal fülliger gewesen sei. "Ich habe ja noch andere gesunde Kinder", soll sie gesagt haben.
Auf jeden Fall hat die Familie einige Zeit mit Kinderleichen im Haus gelebt. Der Ehemann der Verdächtigen war am Freitag zwischenzeitlich vor Ort, fuhr dann gemeinsam mit Polizisten wieder weg.
So reagieren die Wallenfelser:
"Ich hab nicht gedacht, dass so etwas in unserem Wallenfels vorkommt", sagt eine Nachbarin. Dann schließt sie die Tür. "Schrecklich." Auch Bürgermeister Jens Korn (CSU) zeigt sich betroffen und spricht von einer schrecklichen Situation. Es sei nicht zu fassen.
Die Festnahme:
Gegen 19.45 Uhr am Freitagabend nahmen Beamte die tatverdächtige Frau in einer Pension in Kronach fest. Die 45-Jährige soll keinen Widerstand geleistet haben. Es soll sich um die mutmaßliche Mutter handeln, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Abend in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. Die Frau war in Begleitung eines 55-jährigen Mannes, den eine Polizeistreife zuvor am Kronacher Bahnhof festgenommen hatte. Zu den Einzelheiten wollten die Behörden keine weiteren Angaben machen.
Bereits am Nachmittag gab es nach Kurier-Recherchen eine erste Spur: Die Frau soll zusammen mit einem Mann, wohl ihrem Freund, mehrere Tage in einem Gasthof nahe Wallenfels verbracht, die Rechnung dafür aber nicht beglichen haben. Sie soll in einem dunklen Fahrzeug weggefahren sein, unter dem Vorwand, Geld holen zu wollen. Der Wirt bestätigte, die Frau wegen Zechprellerei angezeigt zu haben. "Mehr sage ich dazu nicht."
Das sagt die Polizei:
Aus ermittlungstaktischen Gründen, wie es heißt, hat die Polizei bislang nur wenige Angaben gemacht. So ist unklar, in welchem Zimmer die Babyleichen gefunden wurden und wie lang sie dort schon lagen, ob die Kinder lebend zu Welt gekommen sind oder tot, ebenso, wer der Vater ist. Nur so viel: Die Leichen sind "in sehr schlechtem Zustand".
Es handle sich um einen schwierigen Tatort und einen "sicherlich außergewöhnlichen Fall", wie ein Polizeisprecher es formuliert. Lösen soll den Fall die von der Kripo Coburg gebildete Ermittlungsgruppe „Schlossberg“.
So geht es weiter:
Die Ermittlergruppe vernimmt nun die festgenommene Frau und ihren Begleiter, um die Hintergründe zu den Todesumständen der Säuglinge klären zu können. Spezialisten der Spurensicherung waren den ganzen Freitag vor Ort. Die Obduktion der Leichen durch Rechtsmediziner aus Erlangen läuft - das Ergebnis sei allerdings frühestens am Montag zu erwarten, teilt die Polizei mit.
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