Jan Kempgens, bei der Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH fürs Volksfest verantwortlich, hatte schon geahnt, dass es wegen der Preisänderung Stunk geben würde. „Ich bin verärgert.“ Seit 14 Jahren kümmert er sich ums Volksfest, aber dass ein Schausteller mit Klebeschildern den Preis verändert, sei das erste Mal.
Grundsätzlich sind Preisänderungen erlaubt, sagt Kempgens. "Das ist ein Mal am Anfang des Volksfests möglich." Franz Printschler, dem der Sling Shot gehört, habe dies auch getan: Von 15 auf 20 Euro erhöht. "Später hat er eine Art Happy Hour für zehn Euro angeboten." Dafür habe er den Preis mit dem Schild überklebt, dass die 15 Euro nur noch teils zu sehen waren. Was Kempgens noch sagt: Während des Volksfestumzugs machte der Betreiber eine Aktion für einen Euro. Und während des Tags für Menschen mit und ohne Handicap fuhr er zwischen 13 und 15 Uhr sogar kostenlos. Er habe dies selbst gesehen.
Der Aufkleber des Anstoßes. Foto: Katharina Wojczenko
Was ihm ein Dorn im Auge ist: Dass Printschler am Familientag den Preis nicht wie alle anderen halbiert hat. Beziehungsweise ihn vorher verdoppelt hat, um auf denselben Preis wie sonst zu kommen. Dabei verpflichte der Vertrag mit der BMTG alle Schausteller, sich an Aktionen des Veranstalters zu beteiligen. Eine davon: beim Familientag halben Preis verlangen. "Daran muss er sich halten, sonst machen wir uns das ganze System Familientag kaputt." Als der Kurier-Artikel mit dem Fahrgeschäfte-Check samt Preisangabe erschien, sei ihm klar gewesen: "Die Leute erwarten am Familientag fünf Euro, sonst gibt es Ärger." Er sei mit dem Artikel deshalb zu Printschler gegangen und habe ihn darauf hingewiesen. Das Problem: "Wovon halber Preis?", sagt Kempgens. Der Sling Shot habe dieses System torpediert. "Wir werden künftig festschreiben, dass Preisänderungen während des Volksfests nur mit Zustimmung des Veranstalters erlaubt sind."
Ob er, wie es Schausteller-Vorsitzende Sommerer fordert, dem Sling Shot künftig keinen Platz mehr in Bayreuth gibt? "Dazu kann ich mich nicht äußern."
So reagiert der Sling-Shot-Betreiber auf die Kritik.
Und so schießen die Bayreuther zurück.
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