Sling-Shot-Chef: "Bayreuther sind rotzig"

Von Katharina Wojczenko
 Foto: red

Franz Printschler, der Betreiber des Fahrgeschäfts "Sling Shot" auf dem Bayreuther Volksfest, hat seine Preise mehrfach geändert. Dafür erntet er viel Kritik. Wir haben mit ihm gesprochen.

 
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Die Preise für das "Sling Shot" - eine Art Metallkugel, in der Besucher gen Himmel geschleudert werden - legt dessen Betreiber Franz Printschler jeden Tag neu fest. Dafür erntet er heftige Kritik von Besuchern, Kollegen und Vertretern der Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH. Gudrun Sommerer, die Vorsitzende der Bayreuther Schausteller, erklärt: "Das ist für uns kein Kollege. Dieses schwarze Schaf schädigt unseren Ruf." Viele Bayreuther diskutieren auf Facebook über die Preispolitik des Sling-Shot-Betreibers.

Printschler verweist auf die Kosten

Franz Printschler will erst einmal nichts zu der Preispolitik sagen. Und redet dann doch. Allein um die Kosten zu decken, müsste er einen Preis von 9,36 Euro verlangen. Der Sling Shot habe eine knappe Million gekostet, er zahle Strom, mehrere tausend Euro Platzmiete und habe vor Bayreuth erst mehrere tausend Euro in neue Seile investiert, in die Sicherheit. "Ich muss den Sling Shot technisch erhalten, damit die Leute gesund herunterkommen." Und es können immer nur zwei Menschen damit fahren. 60 Passagiere pro Stunde müssten es sein, damit es sich lohne. "Reich wird man damit nicht."

Trotzdem habe er nur zehn Euro verlangt. "Ich habe die Preise immer nur gesenkt und die Leute regen sich auf. Sie wollen einfach alles gratis haben. Aber um fünf Euro kann ich nicht fahren." Dass er den alten Preis überklebt hat, bestätigt er: "Ich habe immer den Zehner drüber gehabt als Angebot. Die 15 Euro habe ich nie genommen." Egal, was drauf gestanden sei. "Der Preis geht niemanden etwas an."

"Will nie mehr nach Bayreuth kommen"

Dass die Besucher mangelnde Verlässlichkeit beim Preis kritisieren und auf ihn sauer sind? "Das ist mir egal. Ich bin auch auf die sauer. Mir gibt auch keiner etwas. Es wird immer jemanden geben, der genervt ist. Aber so rotzig wie hier sind die Leute nirgends, die Bayreuther sind ungut, und ich bin seit 15 Jahren im Geschäft. Die sollen nicht so das Maul aufreißen."

Bayreuth sei für ihn ein Verlustgeschäft gewesen. "Das ist der schlechteste Platz, auf dem ich je war. Man hatte mich gewarnt. Ich will nie mehr nach Bayreuth kommen."

 

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