Fischsterben nach "Rosi"-Brand

Von Christina Holzinger
Forelle Foto: red

Woran starben die Forellen, die seit Samstag in Bayreuths Flüssen gefunden werden? Darüber rätseln Feuerwehr, Fischereiaufseher Michael Knott und das Umweltreferat der Stadt Bayreuth. Denn aus dem Mühlbach wurden seit Samstag, zwei Tage nach dem Brand der Rosenau, 15 Kilo Forellen geborgen. In den nächsten Tagen könnten jedoch noch weitere verendete Fische auftreiben. Den Grund für das Massensterben sieht der Fischereiaufseher Michael Knott in dem bei dem Brand verwendeten Löschschaum.

 
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18 Forellen, die zwischen acht und 47 Zentimeter groß wurden, bisher zwischen dem Nordring und Hohenzollernring geborgen. Weitere verendete Fische könnten flussabwärts getrieben sein. „Wegen dem Regen war das Wasser sehr trüb, weshalb es auch sein kann, dass wir einige Fische übersehen haben, die sich am Boden zwischen den Steinen verkeilt haben“, sagt der Fischereiaufseher Michael Knott.

Bereits vergangenen Freitag, einen Tag nach dem Brand der Rosenau, erfuhr das Umweltamt der Stadt Bayreuth von den toten Fischen. Joachim Oppold, Pressesprecher der Stadt Bayreuth, schätzt, dass es sich wohl um keinen größeren Schaden handelt und etwa zwei bis drei Dutzend Fische an den Folgen des Löschschaums verendet sind.

Immer wieder treiben tote Fische in den Bayreuther Flüssen. Foto: privat

Sauerstoffmangel wegen Löschschaum

Nach ersten Untersuchungen sind die Fische wohl an Sauerstoffmangel gestorben. Der Löschschaum sei auf der Wasseroberfläche geschwommen, weshalb der Sauerstoffanteil sank. „Die Forellen wollten wohl mit einer Notatmung an der Wasseroberfläche nach Luft schnappen“, vermutet Knott. Doch durch den Löschschaum war dies nicht möglich und sie verendeten.  Der schwarze Schlamm, mit dem der Löschschaum in Verbindung mit den Rußpartikeln die Schlünde und Kiemen verstopft hat, sprechen für diese Vermutung.

Untersuchungen stehen noch aus

Noch etwas spricht für Knotts Theorie: Andere Fischarten und Kleinlebewesen überlebten die Folgen des Löschschaums. „Bei einer Vergiftung wären auch weniger empfindliche Fische gestorben“, sagt Knott. Derzeit laufen noch Untersuchungen des staatlichen Wasserwirtschaftsamtes. Herausgefunden werden soll, ob der Einsatz von Löschschaum auch Auswirkungen auf Kleinstlebewesen hat. Auch das Landesamt für Umwelt hat sich bereits eingeschaltet und eine Auslistung aller während der Brandbekämpfung verwendeter Löschmittel angefordert. „Das Landesamt wird über das weitere Vorgehen entscheiden“, sagt Oppold.

Der Löschschaum nach dem "Rosi"-Brand. Foto: privat

Im Juli 2014 starben mehr als 1000 Forellen wegen eines ammoniakhaltigen Gemischs, das aus dem Eisstadion in den Roten Main gelangt war.

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