Pferdesteuer: Gemeinden warten

Von Heike Hampl
Wo gibt es wie viele Pferde? Unser Foto zeigt die Demo vor ein paar Wochen gegen eine geplante Pferdesteuer in Eckersdorf. Archivfoto: Ronny Wittek Foto: red

Im Landkreis Bayreuth gibt es rund 2500 Pferde. Vor drei Wochen hat der Eckersdorfer Gemeinderat die Entscheidung darüber vertagt, ob er seine 230 Pferde besteuern will. Erst in einigen Wochen will der Gemeinderat neu diskutieren. Andere Gemeinden warten nun gespannt darauf, wie es weitergeht. Doch wo gibt es überhaupt wie viele Pferde? Unsere Karte zeigt es.

 
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Verwaltungsgemeinschaft Weidenberg. Anzahl der Pferde: 294

Weidenbergs Bürgermeister Hans Wittauer wusste gar nicht, dass es in der VG so viele Pferde gibt. "Ich stehe dem Thema Pferdesteuer leidenschaftslos gegenüber", sagt er. In Weidenberg und Kirchenpingarten gibt es zusammen 213 Pferde, in Emtmannsberg und Seybothenreuth sind es 81. "Das Thema lag bei mir jedenfalls noch nicht auf dem Schreibtisch", sagt Wittauer. Er wolle abwarten, wie Eckersdorf sich entscheidet, und dann sehen, ob andere Gemeinden nachziehen. "Sich jetzt damit zu befassen, wäre verfrüht."

Speichersdorf. Anzahl der Pferde: 163

"Unsere Bürger akzeptieren Pferde. Das ist eine gewachsene Struktur", sagt Bürgermeister Manfred Porsch. Gerade der Reitclub am Kulm habe in den vergangenen 40 Jahren dazu beigetragen. Das heiße aber nicht, sagt Porsch, dass es nie Probleme mit Reitern gäbe. Bisher hätten die Beteiligten aber immer einen Konsens gefunden. Egal, ob mit Jägern oder der Flurbereinigungsgenossenschaft. "Worüber wir schon einmal diskutiert haben, ist die Registrierung der Pferde", sagt Porsch. Dann würde jedes Pferd eine Nummer tragen. Wenn ein Reiter einen Schaden verursacht, könnte man ihn identifizieren. Über eine Pferdesteuer aber hätten die Speichersdorfer Lokalpolitiker noch nicht nachgedacht. "Wir wollen bei dem Thema nicht Vorreiter sein", sagt Porsch. Was nicht heiße, dass man nicht gespannt auf die Entscheidung der Eckersdorfer warte.

Heinersreuth. Anzahl der Pferde: 127

Verwaltungsleiter Karl Heinz Hübner rechnet nicht damit, dass der Heinersreuther Gemeinderat sich mit dem Thema Pferdesteuer befasst. "So weit ich weiß, hat keiner unserer Lokalpolitiker darüber bisher nachgedacht", sagt Hübner. Auch nachdem das Thema in Eckersdorf aktuell geworden war, hat es keine Anfragen dazu im Rathaus gegeben.

Goldkronach. Anzahl der Pferde: 126

Bürgermeister Holger Bär hat bislang keine Anfragen zum Thema Pferdesteuer bekommen. Und er rechnet damit, dass das auch so bleibt. "Ich plane dazu jedenfalls nichts", sagt er. Auch aus dem Stadtrat habe bisher niemand Interesse an dem Thema bekundet.

Mistelgau. Anzahl der Pferde: 114

Bürgermeister Karl Lappe hat sich in den vergangenen Wochen öfter über das Thema Pferdesteuer unterhalten. "Es gibt in Mistelgau Gegner und Befürworter", sagt er. Auseinandersetzungen zwischen Jägern, Radfahrern und Reitern kämen immer wieder vor. Bisher hätten sich die Beteiligten aber immer einigen können. Im Gemeinderat steht das Thema vorerst nicht an. "Von mir aus müssen wir da nicht die Lokomotive werden", sagt Lappe. "Lieber warte ich die ersten Zugfahrten der anderen ab." Wie sich die Eckersdorfer Gemeinderäte in einiger Zeit entscheiden werden, das verfolgt Lappe durchaus mit Spannung.

Pegnitz. Anzahl der Pferde: 233

Bürgermeister Uwe Raab gibt in aller Kürze Entwarnung für die vielen Pegnitzer Pferdebesitzer: "Das Thema Pferdesteuer wurde und wird bisher in Pegnitz nicht diskutiert", teilt Raab mit.

 

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