Kläranlage: Dreck bleibt in Bad Berneck

Von Ulrike Sommerer
Nachdem die Bausubstanz der Bad Bernecker Kläranlage noch in Ordnung ist, beschloss der Stadtrat, die Anlage zu sanieren. Damit entschieden sich die Räte auch gegen einen Anschluss an die Himmelkroner Kläranlage. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Die Bad Bernecker haben lange überlegt, was sie mit ihrem Abwasser tun wollen. Nach Goldkronach leiten? Oder nach Bischofsgrün? Würde nicht funktionieren. Wie wäre es mit Himmelkron? Auch das verwarf der Stadtrat nun. Die Lösung: Die Bad Bernecker behalten ihren Dreck. Weil ihnen das am günstigsten kommt.

 
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Doch zuerst das Problem: Die Kläranlage der Stadt ist in die Jahre gekommen, irgendetwas muss unternommen werden. Jetzt wurde gerechnet, was wie viel kostet, was sein soll, was sein muss. Und das Ergebnis ist eben, dass eine Sanierung der bestehenden Kläranlage die wirtschaftlichste Lösung ist. Ein Anschluss an die Himmelkroner Kläranlage käme weit teurer. Denn die Bad Bernecker Kläranlage ist zwar vielleicht nicht mehr auf dem neustem Stand, baulich aber sei sie noch in Ordnung.

Was gemacht werden soll: Die Belüftung der Kläranlage wird erneuert, das neue Gebläse werde leiser und stromsparender arbeiten, die Abwärme lasse sich zum Beispiel zum Heizen des Maschinenhauses nutzen. Ein solches wird neu gebaut. Dann können Labor und Arbeitsbereich getrennt werden, die Arbeiter müssten "ihre Brotzeit nicht mehr neben den Schlammproben" machen, so formulierte es Thilo Brunner vom beauftragten Ingenieur-Büro Miller. Neu entstehen soll dann auch eine Entwässerungsanlage für den Schlamm, damit könne man auf den bisherigen Klärschlammspeicher verzichten.

Größe ist nicht alles

Derzeit ist die Kläranlage der Stadt für 13000 Einwohnerwerte ausgerichtet. Davon werden nur 3300 benötigt, künftig soll die Anlage für eine Größe von 5000 Einwohnerwerten ausgerichtet sein. Der Einwohnerwert ist eine Rechengröße in der Abwasserentsorgung. Ein Einwohnerwert ist nicht mit einem Einwohner (als Person) gleichzusetzen, die Einwohnerwerte, für die eine Kläranlage konzipiert ist, entsprechen also nicht den Einwohnerzahlen der Stadt Bad Berneck.

Was es kosten soll: Eine Sanierung der bestehenden Anlage kostet laut Berechnung des Ingenieurbüros rund 2,5 Millionen Euro. Im Vergleich dazu würde bei einem Anschluss an die Himmelkroner Kläranlage schon das, was in Himmelkron gemacht werden müsste, um das Bad Bernecker Abwasser einleiten zu können, so viel kosten, wie die Sanierung der eigenen Kläranlage.

Ein Problem, womit Bad Berneck konfrontiert ist, ist der hohe Fremdwasseranteil im Abwasser. Um diesen Zustand zu verbessern, wurde bereits viel investiert. Beträge, die nicht zumutbar wären, so der Tenor im Stadtrat. Deshalb wurde angeregt, im Gespräch mit dem Wasserwirtschaftsamt nach Lösungen zu suchen.

Der Beschluss für die Sanierung der Bad Bernecker Kläranlage fiel schließlich einstimmig aus.

Weitere Themen aus dem Stadtrat:

Sport für alle: Das alte Hallenbad in Bad Berneck verfällt zusehends. Die CSU stellte nun den Antrag, das Bad abzureißen und an dieser Stelle einen Sportplatz zu bauen, auf dem von Indiaca über Basketball bis hin zu Badminton viele Sportarten möglich sein sollen. Der Platz sollte allen Bad Berneckern frei zugänglich sein.

Neuer Stadtrat: Klaus Greiner aus Bärnreuth wird für Frauke Wick (SPD)  in den Stadtrat nachrücken. Diese legte, wie berichtet, ihr Mandat aus privaten Gründen nieder.

Neuer Fraktionsvorsitzender: Richard Schneider hat sein Amt als Fraktionsvorsitzender der SPD niedergelegt. Diese Aufgabe übernimmt jetzt Udo Sauerstein.

Maintalstraße:  Etwas verzögert hat sich der Bau der Maintalstraße, die Straße soll aber noch in diesem Jahr saniert werden, versicherte Bürgermeister Jürgen Zinnert. Mit dem noch ausstehenden Bau der Wasserleitung wird Anfang März begonnen.

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