Auch Außenwärtige können Mitglied werden
Es hatte sich also gelohnt, mehr als 25 000 Euro in das Projekt zu investieren. Glenk: „Das ist immer noch einer der schönsten Jugendräume in ganz Oberfranken.“ Momentan zählt die Pegnitzer Feuerwehr rund 70 Aktive. Damit ist eine ständige Einsatzbereitschaft gesichert, sagt Graf. Was dazu auch beiträgt: „Aktive von auswärtigen Ortswehren können auch bei uns mittels einer Doppelmitgliedschaft tätig sein, wenn sie in Pegnitz ihren Arbeitsplatz haben.“ Das garantiert die Einsatzfähigkeit unter der Woche, weil so immer genügend Aktive erreichbar sind. „Das war oft ein Problem, weil nicht jeder so einfach mal eben seinen Betrieb verlassen kann.“
Die Förderung der Jugendarbeit ist in der Vereinssatzung ausdrücklich als Schwerpunkt formuliert. Wie auch die finanzielle Unterstützung der Aktiven, wenn es um deren Ausrüstung geht. Die von Schatzmeister Wolfgang Brade akribisch geführten Beschaffungslisten füllen Jahr für Jahr ganze Seiten. Die Gesamtsumme ist immer eine fünfstellige. Die Ausgabeposten umfassen zahllose kleinere Beträge von Abzeichen, Helmlampen, Stempeln, Briefmarken über Grillkohle bis zu Druckerpatronen. Aber auch vielfältige Anschaffungen im Wert zwischen 500 und 2000 Euro. Etwa bei Schutzstiefeln, gefütterten Handschuhen, Parkas, Bekleidung für den Freizeitbereich. Letzteres ist Glenk und Graf wichtig: „Unsere Leute sollen bei Veranstaltungen ein einheitliches Bild abgeben, sollen sofort der Feuerwehr Pegnitz zuzuordnen sein.“
Zubehör für Wärmebildkamera
Und dann sind da richtige dicke Brocken. Wie das Zubehör für die Wärmebildkamera. Oder ein Plasmaschneider, der bei Lastwagenunfällen wertvolle Dienste leistet – „deren Blech ist viel dicker als bei einem Auto“. Die Grundausstattung der Wehr ist eine Pflichtaufgabe der Kommune. Alle Extras wie Dienstkleidung der hochwertigen Art oder technische Hilfsmittel wie eine Drohne müssen anderweitig finanziert werden. Da hilft die große Mitgliederzahl, da helfen Spenden aus der Wirtschaft. Oder Gerichtsauflagen, die ein verurteilter Angeklagter zahlen muss. Vor Jahren hat sich der Verein auf Initiative von Helmut Graf am Amtsgericht vorgestellt, hat die ehrenamtliche Leistungsbereitschaft der Wehr geschildert. Mit nachhaltiger Wirkung: Einmal flossen aus dieser Quelle 10 000 Euro nach Pegnitz.
„Du musst so einen Verein wie ein Unternehmen führen, nur dann klappt das“, sagt Karl-Heinz Glenk. Da sei der Blick von außen wichtig. Es sei daher gut, dass die Vereinsspitze nicht aktiv bei der Wehr im Einsatzgeschehen mitwirkt, ergänzt Graf – „das hat sich bewährt“.
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