Martinshorn stört manche Bürger

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Alarmierung der Feuerwehr zu einem Einsatz. Fotos: Feuerwehr Pegnitz Foto: red

Was Walter Steger, Gerätewart bei der Feuerwehr Pegnitz erzählt, ist kaum zu glauben: Wenn er und seine Kameraden vorschriftsmäßig  mit Martinshorn ausrücken, fühlen sich manche Bürger gestört. „Wir wurden schon mit der Schneeschaufel bedroht, manche sind auch schon auf das Trittbrett des Einsatzfahrzeuges gesprungen“, sagt Steger.

 
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Manche fühlen sich auch nur durch das Blaulicht vor allem in der Nacht gestört. „Wir sind berechtigt, beides bei einem Einsatz einzuschalten“, betont Steger. Und schließlich diene es ja in erster Linie der Sicherheit. Da herrsche bei vielen Leuten noch Informationsbedarf darüber. Das Martinshorn setze man sowieso nur bei Bedarf ein.

Wenn im laufenden Straßenverkehr keine Behinderungen drohen, werde es ausgeschaltet. An der Einsatzstelle selber blinke nur das Blaulicht. Steger appelliert für mehr Verständnis der Anwohner. „Wir machen hier einen freiwilligen Dienst für andere Menschen und müssen uns dann mit solchem Unverständnis auseinandersetzen“, sagt Steger.

Er gibt zu bedenken, dass der Unterhalt der Feuerwehren eine Pflichtaufgabe der Kommunen ist. Wenn es diese nicht mehr auf freiwilliger Basis gebe, sei der Bürgermeister verpflichtet, Einwohner für den Feuerschutz einzusetzen – ähnlich wie man für das Amt des Wahlhelfers verpflichtet werden kann.

Der Ablauf nach einem Alarm

Der Disponent in der Integrierten Leitstelle in Bayreuth entscheidet nun aufgrund des gemeldeten Schadensereignisses, um welches Meldebild es sich handelt. Anhand der im Einsatzleitrechner eingepflegten Alarmstichworte werden dann nach dem Bestätigen die erforderlichen Fahrzeuge, Personen und Behörden automatisch durch das System alarmiert.

Jetzt werden die ehrenamtlichen Feuerwehrleute „angepiepst“. Das ausgesendete Alarmierungssignal wird dabei von den angewählten Funkmeldeempfängern empfangen und ein Alarmton ertönt. Zusätzlich wird nach dem Alarmton vom Disponenten eine Durchsage gemacht, damit jeder weiß, um welchen Einsatz und Einsatzort es sich handelt. 

Egal, ob im Schlaf, beim Essen, Einkaufen oder am Arbeitsplatz, jetzt lassen die Feuerwehrleute alles stehen und liegen. Sie eilen zum Feuerwehrgerätehaus.

Dort ziehen sie in Sekunden die Schutzkleidung an und besetzen die erforderlichen Fahrzeuge.

Bereits wenige Minuten nach der Alarmierung verlässt das erste Feuerwehrfahrzeug mit Blaulicht und Martinshorn das Feuerwehrhaus in Richtung Einsatzort.

Weitere Fahrzeuge werden jetzt nach und nach besetzt. Falls nötig, können die Feuerwehrleute während der Anfahrt zum Einsatzort weitere Informationen über Funk erhalten.

Fotos: Feuerwehr Pegnitz

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