150 Jahre Feuerwehr Pegnitz: Chronologie der wichtigsten Einsätze Mit Druckluftschaum gegen die Flammen

Vom Klaus Trenz
Ein Garagen- und Wohnhausbrand im Neuhofer Weg in Pegnitz. Der Einsatz des Druckluftschaums erwies sich als überzeugend. Ein angrenzendes Wohnhaus blieb von Löschwasser verschont. ⋌Foto: Archiv/Ralf Münch Foto: red

Die Pegnitzer Feuerwehr feiert Geburtstag: Sie wird am 9. Juni 150 Jahre alt. Aus diesem Anlass lesen Sie hier den ersten Teil einer Serie, die sich mit dem Thema Feuerwehr beschäftigt. In Teil eins geht es um die größten Einsätze.

 
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Die Feuerwehr hat im vergangenen Jahr 174 Einsätze gefahren. Es war alles dabei: Löscheinsätze bei Bränden, technische Hilfeleistungen, Insektenbekämpfung, Sicherheitswachsen, Ölspuren beseitigen – um nur Einiges zu nennen. Für einen Feuerwehrmann kommt im Laufe der Jahre viel zusammen. Vieles ist Routine geworden, aber dennoch bleiben eine Reihe von Einsätzen im Gedächtnis. Gerätewart und zweiter Vorsitzender Walter Steger hat sie aus den jetzt Tausenden Einsätzen seit den 60er Jahren herausgesucht.

Im März 1963 wird die Feuerwehr Pegnitz zu einem tragischen Unfall gerufen: Vier junge Menschen sterben bei lebendigem Leib in ihrem Fahrzeug auf der Bundesstraße 85 auf Häher der Auffahrt zur Autobahn. Jede Hilfe kam damals zu spät.

August 1971: Der Absturz eines Hubschraubers der US-Armee ist nicht nur der Feuerwehr in Erinnerung geblieben, sondern vielen Pegnitzern. Auf der Fischelhöhe finden 37 junge Soldaten den Tod.

Im September 1971 muss die Feuerwehr feststellen, dass sie mit dem zur Verfügung stehenden Gerät an ihre Grenzen stößt: Bei einem Brand in seiner Dachwohnung in der Mühlbachstraße stirbt ein Rentner. Die Leitern sind zu kurz, die Atemschutzträger ohne ausreichende Ausbildung.

Im Dezember 1972 muss die Feuerwehr Pegnitz wieder Tote bergen: Bei Zips stoßen eine Dampf- und eine Diesellok zusammen. Ein Lokführer und ein Heizer sterben, der anderer Lokführer wird lebensgefährlich verletzt.

Im Juni 1976 brennt der Veldensteiner Forst. Rund 20 Hekter Nadelwald fallen dem Brand zum Opfer, obwohl Hilfe aus der ganzen Region im Einsatz war. Das am nächsten stationierte Tanklöschfahrzeug aus dem Landkreis Bayreuth kam damals aus Waischenfeld. „Daraus kann man erkennen, wie wenige wasserführende Fahrzeuge es damals gab“, kommentiert Steger den Einsatz. Bundeswehr und Streitkräfte der U.S-Armee zogen mit Bulldozern Schneisen um den Brandherd, was schließlich zum Löscherfolg führte. Der Katastrophenfall wurde ausgerufen.

Im Mai 1990 brennen drei Scheunen in Neudorf brennen lichterloh. Blitzschlag ist dafür verantwortlich. Landwirte bringen mit großen Pumpfässern Löschwasser zur Einsatzstelle. Die Hitze nahe des Brandherds ist so hoch, dass Blinker und Blaulicht beim Pegnitzer Tanklöschfahrzeug schmelzen und die Windschutzscheibe zerbirst. Die Brandbekämpfung war teilweise nur mit Hitzeschutzanzügen möglich.

Im Januar 1995 kommt ein Rentnerehepaar bei einem Küchenbrand in der Wartburgstraße ums Leben.

Im August 1998 verbrennen an der Körbeldorfer Brücke zwei Personen in ihrem Auto nach einem Zusammenstoß mit einem Lastkraftwagen.

Im September 1997 heißt es in der Alarmierung, dass auf der Autobahn A 9 in einem Baustellenbereich vier Busse zusammengestoßen sind. Aufatmen später: Glücklicherweise gibt es keine Toten, aber 77 Leicht- und zwei Schwerverletzte.

Im Juni 2008 wird die Wehr zu einem Großbrand in Hainbronn gerufen. Hier erfolgt erstmals der erfolgreiche Einsatz von Druckluftschaum, der vom neuen Hilfeleistungslöschfahrzeug der Pegnitzer Wehr erzeugt wird. Ortsfeuerwehren retten Tiere aus den brennenden Anwesen.

Im Dezember 2014 erweist sich der Druckluftschaum beim Brand in einer Autowerkstatt im Neuhofer Weg als ideal. Die Feuerwehr kann den Schaden auf das bei ihrer Ankunft vorgefundene Ausmaß begrenzen. Trotz der enormen Brandlast durch Motorenöle und Fahrzeugreifen. Das angebaute Wohnhaus konnte gehalten und die Wohnungen weiterhin bewohnt bleiben. Kein einziger Tropfen Löschwasser drang in eine der Wohnungen.

Im März 2015 wird die Feuerwehr zur Weidlwangermühle gerufen. Ein Zug ist gegen ein umgefallene Fichte gerast. Der Unfall verläuft glimpflich. Die Feuerwehr evakuiert die Fahrgäste und befreit den Zug von den Ästen.

Im August 2015 unterstützt die Pegnitzer Feuerwehr die Löscharbeiten beim Absturz eines F 16-Kampfjets der U.S.-Streitkräfte in der Nähe von Engelmannsreuth. Aufregung gibt es noch lange nach dem Einsatz. Es stellt sich entgegen der ersten Informationen der amerikanischen Streitkräfte heraus, dass bei dem Absturz Giftstoffe ausgetreten sind. Eine Reihe von Ersthelfern kommen damit in Kontakt und sind in ihrer Gesundheit gefährdet. Viele Feuerwehrmänner müssen zur ärztlichen Untersuchung. Es gibt harsche Kritik aus den Reihen der Feuerwehr.

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