Am 3. Oktober ist er 31 Jahre alt geworden: "Am Einheitsfeiertag", sagt Nasser Alshikh und strahlt dabei. Er hat nicht nur die deutsche Sprache gelernt, seit er nach Oberfranken gekommen ist. In dem Kurs an der Universität haben die Flüchtlinge auch viele Informationen über ihre neue Heimat bekommen. Exkursionen haben sie zum Beispiel zur Landesgartenschau und nach Sanssouci geführt, zum NS-Dokumentationszentrum in Nürnberg und nach Dresden. "Das ist eine schöne Stadt, außer montags," sagt der Syrer. Er sei gegen jede Art von extremer Politik. Den beiden syrischen Flüchtlingen, die jetzt in Chemnitz einen Terrorverdächtigen gefasst haben, "drücke ich die Daumen. Ich verstehe nicht, warum einer so etwas macht. Das hat schlimme Auswirkungen auf alle Flüchtlinge." Nach dem Angriff von Ansbach hat er selbst per Facebook eine Nachricht bekommen, die lautete "Geh' wieder nach Syrien zurück!" Angst hat er deswegen nicht.