Krippencontainer einen Schritt weiter

Von Heike Hampl
Gemeinderätin Irmgard Küfner (CSU) hatte sich von Beginn an gegen den Standort an der Elisabethstraße gewehrt. Trotzdem hat der Bauausschuss die Container jetzt einen Schritt weitergebracht. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Die Container für Krippenkinder kommen, so viel steht fest. Trotzdem gibt's in Eckersdorf immer noch Diskussionsbedarf über das Thema. Gemeinderat Winfried Parchent (CSU) attackiert deswegen die Verwaltung - und die wehrt sich.

 
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Der Lageplan steht, bei den Containern werden sechs Parkplätze entstehen, dazu ein Behinderten-Parkplatz. Der Bauausschuss musste am Donnerstagabend (10. Dezember) einige Besonderheiten genehmigen. Beispiel: In dem Baugebiet sind Flachdächer eigentlich nicht erlaubt, aber Container haben eben flache Dächer. Die Gemeinde hatte sich deswegen vorher mit dem Landratsamt besprochen, das sieht allerdings kein Problem in den Ausnahmen, weil es sich bei den Containern um eine zeitlich begrenzte Lösung handelt.

Offene Fragen

Die Gemeinderäte hatten immer noch Fragen an die Bürgermeisterin. "Wenn wir mittelfristig doch neu bauen sollten, bekommen wir dann wieder Zuschüsse?", fragte Winfried Parchent (CSU). Sybille Pichl erklärte: Zuschuss gibt es immer nur für neue Krippengruppen. Deswegen gibt es jetzt Geld vom Freistaat für die Container, weil dort eben eine neue Gruppe entsteht. Sollte die Gemeinde irgendwann neu bauen, gibt es nur dann Geld, wenn im Zuge dessen eine weitere, also neue, Krippengruppe entsteht.

"Sollen wir dann jetzt überhaupt Zuschüsse beantragen, wenn wir für einen Neubau vielleicht mehr Geld kriegen könnten, weil er teurer ist?", wollte Parchent weiter wissen. Doch die Bürgermeisterin nahm ihm die Hoffnung auf mehr Geld unterm Strich: "Wenn wir die Gruppe jetzt ohne Zuschüsse einrichten und irgendwann ziehen wir mit der Gruppe in ein Gebäude um, dann ist die Gruppe ja nicht neu." Heißt: Es gebe wohl auch kein Geld, außer der Freistaat legt bis dahin ein neues Förderprogramm auf. Aber das wäre Spekulation.

Kritik am Rathaus

Parchent kritisierte auch ein Blatt, das zuletzt mit dem Mitteilungsblatt verteilt wurde. Darauf erklärt die Bürgermeisterin anhand des Beispiels Krippencontainer, wie Kommunalpolitik funktioniert. "Da muss ich mich doch sehr wundern. So im Detail, wie es das Blatt suggeriert, haben wir das nie besprochen." Diesen Vorwurf allerdings ließ Verwaltungsleiter Bernhard Brosig nicht auf sich sitzen. Der Gemeinderat habe alle Möglichkeiten durchgesprochen, das Thema sei im Familienausschuss behandelt worden, "wir haben alles durchgekaut", sagte Brosig. Und weiter: "Ich weiß nicht, warum du den Vorwurf rausklingen lässt, wir hätten was versäumt. Wir waren uns alle einig, dass die Container-Lösung die schnellste ist."

Im Januar wird der Gemeinderat die Vergabe an die Containerfirma beschließen, dann müssen die Lokalpolitiker Details wie die Farbe festlegen. Die Container werden rund 130.000 kosten - samt Einrichtung, Parkplätzen und Erschließung.

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