Krippencontainer in die Elisabethstraße

Von Heike Hampl
Der Gemeinderat auf Standortsuche. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Die Eckersdorfer Gemeinderäte haben einen Standort für den Krippencontainer gefunden. Am Freitagnachmittag haben die Räte sich einstimmig auf ein Grundstück in der Elisabethstraße geneigt, das bislang gar nicht zur Debatte gestanden war. Sollte der Plan scheitern, hat der Gemeinderat ein Problem - denn auf einen Ersatzstandort konnten sich die Räte nicht einigen.

 
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Schule oder Rathaus, das war eigentlich die Frage. Eigentlich. Der Eckersdorfer Gemeinderat war am Freitagnachmittag zusammen gekommen, um sich für einen dieser beiden Standorte für den Krippencontainer zu entscheiden. Dann kam alles ganz anders.

Zum Ende der Sitzung mit Ortstermin schlug Reinhardt Schmidt (SPD) ein Grundstück in der Elisabethstraße vor. Der Eigentümer sei auf Schmidt zugegangen und habe das Grundstück gegen eine Pacht angeboten, gab Schmidt bekannt. Die Mitglieder des Gemeinderates waren von dem Grundstück begeistert. "Das ist ein guter Platz", sagte Matthias Schaub (FWG). Entsprechend fiel der Beschluss für diesen Standort einstimmig. Bürgermeisterin Sybille Pichl muss nun die Frage nach der Höhe der Pacht klären.

Kein Plan B

Sie plädierte unabhängig davon dafür, dass der Gemeinderat sich vorsichtshalber auf einen Ersatz-Standort festlegen solle. Doch auf einen Plan B konnten sich die Räte nicht einigen. Für den Standort an der Schule stimmten nur drei von 20 Räten. Und dafür, das alte Nebenhaus am Rathaus abzureißen und den Container dort hin zu stellen, stimmten zehn Räte. Genau so viele waren dagegen. Das heißt, der Beschluss gilt als abgelehnt.

Sollte etwas schief gehen und der Plan vom Standort in der Elisabethstraße vielleicht doch platzen, müsste der Gemeinderat erneut über einen Standort entscheiden. Das kostet Zeit. Zeit, die die Gemeinde eigentlich nicht hat.

Die Zeit drängt

Die Regierung von Oberfranken hat die Gemeinde dazu verpflichtet, den Krippencontainer deutschlandweit auszuschreiben. Dieser Vorgang dauert einige Wochen. Die Lieferzeit für Krippencontainer beträgt wegen der großen Nachfrage derzeit mehrere Monate. "Im schlimmsten Fall dauert es fast ein Jahr, bis die Krippenkinder in den Container einziehen können", sagte Winfried Parchent (CSU/Offene Liste). Sein Fraktionskollege Claus-Dieter Vogel ist unzufrieden damit, dass die Gemeinde mehr als 100.000 Euro für ein Provisorium ausgeben muss. Ursprünglich hätten die Hortkinder einen Container bekommen sollen, dieser Plan scheiterte. "Eine langfristige Lösung in einem festen Gebäude wäre uns lieber." Er hatte vorgeschlagen, die Gemeindebücherei für die Krippe zu räumen und stattdessen in die Schule zu verlegen.

Pichl winkte diesen Vorschlag schnell ab. "Kommt gar nicht infrage. Das geht schon wegen der Gesetzeslage nicht", sagte Pichl. Vogel empörte sich: "Dieses Gesetz würde ich gerne kennen. In anderen Gemeinden geht das nämlich sehr wohl. Aber wenn es nach dem Willen der Bürgermeisterin gehen soll, gelten in Eckerdorf offenbar andere Gesetze."

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