Das sagt die Bürgermeisterin: "Ich musste bei der Besichtigung feststellen, dass der Kindergarten Donndorf an der Grenze seiner Belastbarkeit ist." Ursprünglich sei Pichl von der alten Lösung überzeugt gewesen, aber sie habe ihre Meinung ändern müssen. Nachdem es in den vergangenen Jahren einen Wasserschaden gab und der Kindergarten umgebaut werden musste, sei Pichl zu der Überzeugung gekommen: "Es muss endlich mal Ruhe einkehren in dieser Einrichtung." Die Container-Lösung als Übergang sei gut. Mittelfristig, sagt sie, muss die Gemeinde eine bessere Lösung finden.
Das sagt der Gemeinderat: "Ich bin entsetzt", sagt Claus-Dieter Vogel. Der Gemeinderat habe einen Beschluss gefasst, weil die Bürgermeisterin signalisiert habe, eine gute Lösung zu haben. "Sie verkauft sich als die Königin der Verwaltungsvorschriften, und dabei hat sie noch gar nichts abgeklärt", wirft er Pichl vor. Die lässt diese Kritik nicht gelten. "Bevor ich prüfen kann, brauche ich einen Beschluss vom Gemeinderat. Ich würde sehen wollen, was passiert, wenn ich ohne Beschluss aktiv werde." Auch Katja Meixner von der SPD zeigt sich enttäuscht von Pichl. "Sie kennt die Situation und hätte von Anfang an wissen können, dass unser Plan nichts wird." Vogel kritisiert das gesamte Verhalten von Bürgermeisterin und Verwaltung: "Wir werden erst aktiv, wenn wir das Problem vor der Nase haben. Wir müssen uns endlich dauerhaft gut aufstellen in Sachen Kinderbetreuung."
Vor diesem Problem steht die Gemeinde weiterhin: Die Container-Lösung kann nur eine kurzfristige sein. Die Erfahrung zeige, so Verwaltungsleiter Bernhard Brosig, dass Krippenkinder später auch in den Hort kommen. Die Gemeinde hat zu wenig Platz. Auf der anderen Seite lassen sich Krippenplätze nur sehr schwer kalkulieren. "Wir haben vor zwei Jahren den Bedarf geprüft, diese Erhebung ist jetzt schon veraltet", sagt Brosig. Eine neue Einrichtung für Kinder ist teuer. Die Frage, ob sie langfristig gebraucht wird, ist nur sehr schwer zu beantworten. Trotzdem sagt Pichl mittlerweile: "Ich meine, am Bau einer kompletten neuen Einrichtung führt kein Weg vorbei." Im Gemeinderat findet sie Zustimmung. Und Ideen. Florian Pausch (FWG) schlägt vor: "Wir spielen ja mit dem Gedanken, eine Mehrzweckhalle zu bauen. Vielleicht lassen sich diese Vorhaben verbinden."