„Gerade diese Kinder, die oft keine Möglichkeit auf Bildung haben, bekommen so die Chance, ihre eigene unabhängige Zukunft zu bestimmen. Bei uns selbstverständlich, bei ihnen ein Privileg“, schrieb Vogel auf seiner Facebook-Seite unter ein Bild der Spendenquittung.
Wieder Lust auf Leistungssport
Auch für seine persönliche Zukunft hat der 22-Jährige jetzt wieder klare Vorstellungen. Das Schwimmen fehlte ihm, er hat wieder Lust auf den Leistungssport, spürt wieder die nötige Energie in sich. Und die braucht er, denn die Rückkehr wird hart: „Ich habe vier Monate überhaupt nicht trainiert. Ich muss jetzt Gewicht ab- und Muskelmasse aufbauen.“
Trainingsmittelpunkt ist für den Schwimmer der SG Stadtwerke München in den kommenden drei Monaten Bayreuth. Hier absolviert der Student ein Pflichtpraktikum, seine Freizeit wird er zum Großteil im SVB-Hallenbad verbringen.
Ende 2017 will er sich seiner Bestform wieder angenähert haben. Deswegen hat er sich auch nicht die Weltmeisterschaft im Sommer dieses Jahres als Ziel vorgenommen, sondern die EM 2018. Und dann sind ja auch die nächsten Olympischen Spiele nur noch zwei Jahre entfernt. „Ganz langsam“, bremst Vogel die Erwartungen. „Soweit denke ich noch nicht. Jetzt will ich erstmal bei meinen ersten Wettkämpfen in diesem Jahr nicht absaufen.“
"Bach gehört abgewählt"
Gedopte Konkurrenten waren ein Auslöser für Florian Vogels Rücktrittsgedanken und ihm ist auch völlig klar, dass das Thema Doping seinen Sport auch in Zukunft begleiten, wenn nicht sogar prägen wird. „Es werden weiter Konkurrenten nicht fair spielen“, sagt der Bayreuther. „Das muss ich wohl hinnehmen, aber akzeptieren werde ich das nie.“
Besonders ärgert ihn, dass Doping in manchen Ländern und von einigen Verbänden geduldet wird und überführte Sportler von ganz oben geschützt werden. „Man muss sich ja nur anschauen, was gerade in Russland passiert, da mischt ja anscheinend die Regierung mit“, sagt Vogel und wirft dem internationalen Olympischen Komitee (IOC) Versagen vor: „Warum handelt das IOC da nicht? Aber solange Thomas Bach Präsident ist, wird sich da wohl nichts ändern. Für mich gehört Bach abgewählt.“