Umfeld profitiert
Juristisch sei das komplette Prozedere nicht gerade leicht. Trotzdem geht Bayer davon aus, dass weder die Stadt (66 Prozent) noch das Bayernwerk (33 Prozent) als Eigentümer sich gegen einen Verkauf stellen werden. Zu welchem oder vielleicht nur einem symbolischen Preis die Therme über den Tisch gehen sollen, kann Bayer nicht sagen: "Das hängt an sehr vielen Faktoren." Er ist sich aber sicher, dass das ganze Umfeld mit dem Bau der Rehaklinik profitieren wird. Nach 16 Jahren komme endlich Bewegung in die Sache.
Investoren
Einer der Interessenten für die Therme ist laut Kurier-Recherche die Unternehmensgruppe Monte Mare mit Sitze in Rengsdorf. Man sei „einer von mehreren Bewerbern, die sich derzeit im „unverbindlichen Interessenbekundungsverfahren zur Standortentwicklung Lohengrin Therme Bayreuth“ befinden. In diesem laufenden Verfahren werde mit potenziellen Partnern für Investition und Betreibung eine ergebnisoffene Diskussion um ein schlüssiges Gesamtkonzept geführt.
Ausschreibung
Bei dem Interessensbekundungsverfahren sind laut Jürgen Bayer 80 Unternehmen angeschrieben worden. Letztendlich habe es sich auf zehn konzentriert, eine davon sei in der Tat Monte Mare. "Ich kann mir das gut vorstellen, Monte Mare macht das seit vielen Jahren erfolgreich", sagt Bayer. Die Ausschreibung müsse aber zeigen, wer zum Zug kommt.
Entwicklungsmöglichkeiten
„Grundlage der Gespräche sind unsere Vorschläge zur den Entwicklungsmöglichkeiten des Standorts“, so Jörg Zimmer, ein Sprecher von Monte Mare. Außerdem sei es um die „Konzeption der Lohengrin Therme gegangen, um sie „fit für die Zukunft zu machen“. Das heißt, die Stadt hat bei verschiedenen Bad-Betreibern angeklopft und um Rat gefragt, was diese jeweils aus der defizitären Therme machen würden. Bisher aber sei alles „unverbindlich“ gewesen, so Zimmer. Der Unternehmenssprecher macht keinen Hehl daraus, dass die Monte Mare Bädergesellschaft mitmischen möchte bei der Lohengrin-Therme. Allerdings stehe noch längst nicht fest, ob – und in welcher Form.
Verschiedene Modelle
Tatsächlich hat das Unternehmen an zwölf Standorten ganz unterschiedliche Modelle. Zwei Bäder besitzt sie selbst und betreibt sie selbst, andere Bäder gehören weiter den Kommunen, das Unternehmen ist dann entweder Pächter oder hat einen „Geschäftsbesorgungs-Vertrag“. Es muss dann dafür sorgen, dass die Bäder laufen.
Vertrag
Einen solchen Vertrag hat der Landkreis auch mit der Firma GMF aus Neuried bei München, die die Therme Obernsees betreibt. Sie stellt das Personal und managt den Betrieb mit allem was dazugehört, auch kleinere Beschaffungen. Nur die größeren Investitionen veranlasst ein Zweckverband, zu dem der Landkreis und die Gemeinde Mistelgau gehören. Die Firma GMF trägt laut Betreiber-Vertrag kein betriebswirtschaftliches Risiko.
Zu Monte Mare: Monte Mare ist mit zwölf Standorten Deutschlands größter Betreiber von Bädern, Sauna und Wellnessanlagen. Unter dem Dach der Unternehmensgruppe werden die Anlagen auch konzipiert, geplant, und errichtet. Monte Mare hatte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben mehr als 3,2 Millionen. Besucher in seinen Bädern beschäftigt mehr als 1000 Mitarbeiter.
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