Preise unterliegen starken Schwankungen
Grundsätzlich spielt die Schweinemast im Landkreis Kulmbach eher eine untergeordnete Rolle. Dort halten 19 Betriebe über 100 Schweine, im Durchschnitt sind es 280, 6700 Mastschweine ingesamt. „Für unsere Verhältnisse ist der betroffene Stall ein relativ großer“, sagt der Kulmbacher ALEF-Leiter. Aber selbst 800 Schweine seien fast zu wenig, um die Existenz eines Betriebes zu sichern. „Die Preissituation ist zwar wieder etwas besser, trotzdem unterliegt sie starken Schwankungen.“
Wegen des Preisdrucks durch die Discounter seien Landwirte gezwungen, billig zu produzieren. Selbstverständlich seien kleinere Einheiten denkbar, aber die Produktionskosten seien dann höher. „Es kommt immer darauf an, was die Leute bereit sind, für ihr Essen auszugeben.“
Schweine sind anspruchsvoll und stressanfällig
Schweine gelten als relativ anspruchsvolle Tiere, was Temperatur und Luft angehe. Nach oben offene Buchten, ein bestimmter Tageslichtanteil, das sei alles in der Nutztierverordnung vorgeschrieben. Schweine seien zwar stressanfällig, doch in dem Fall des Unglücks dürften sie umgefallen und eingeschlafen sein, so Winter. Dass sie im Schlaf erstickt sind, dürften sie nicht gespürt haben.
Diese Einschätzung traf auch Veterinär Andreas Koller vom Kulmbacher Landratsamt. Das Ergebnis des Gutachtens, das Sachverständige am Freitag erstellten, liege noch nicht vor, sagte Koller auf Anfrage. Die 500 toten Schweine, die am Mittwochmorgen gefunden worden waren, wurden inzwischen alle in Walsdorf entsorgt. „Der Lkw-Ladungen waren für den Transport notwendig“, sagt Koller. Das Gesamtgewicht habe bei etwas weniger als 50 Tonnen gelegen. Die Betreiberfamilie lehnte eine Stellungnahme zu dem Tierdrama ab.