Genusshäuser für die Genussregion

Von Stephan Herbert Fuchs
In Hallstadt soll es bald eine Krapfenbackschule geben. Foto: Stephan Herbert Fuchs Foto: red

Jetzt steht der Termin fest: Bis spätestens Juni 2017 soll das erste oberfränkische Genusshaus an den Start gehen. Das haben die Macher des Projekts, Vertreter der Handwerkskammer und der Genussregion Oberfranken, am Dienstag in Hallstadt bekanntgegeben. Auch der sogenannte Hutkrapfen spielt dabei eine wichtige Rolle:

 
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Dabei wurde auch eine Entwicklungsstudie zum Thema vorgestellt, die ähnliche Projekte beispielhaft aufzeigt und in der viele Ideen zu finden sind, wie ein solches Genusshaus aussehen könnte.

An Ideen mangelt es nicht, das wurde bei dem Treffen im Hallstadter Vogteihaus deutlich. Die Botschaft ist klar: Oberfranken wird mehrere Genusshäuser bekommen. Alles andere ist aber noch offen, auch die Varianten, die in Bayreuth und anderswo realisiert werden sollen. Vier mögliche Prototypen wurden aber schon einmal vorgestellt. Einer davon könnte das Genusshaus am Opernplatz in Bayreuth sein. Gleich neben dem Markgräflichen Opernhaus, dem Weltkulturerbe könnte im Erdgeschoss des dortigen Sparkassengebäudes die kulinarische und die touristische Vielfalt des Regierungsbezirks präsentiert werden. „Wir wollen dort Einheimischen wie Gästen Geschmack auf die oberfränkische Vielfalt machen“, sagte HWK-Präsident Thomas Zimmer.

Wirtshaustradition

Um typisch oberfränkische Wirtshaustradition soll es beim Pegnitzer Projekt gehen, das Julia Knopf vom dortigen Gasthof Goldener Stern vorgestellt hat. Zusammen mit der Stadt will sie dort künftig die Themen Bier, Brot und Bratwürste als Genusshaus präsentieren. Ein ähnliches Projekt ist nach den Worten von Uta Hengelhaupt von der Genussregion in Münchberg geplant.

Etwas ganz anderes plant Wolfgang Steck vom Hallstadter Vogteihaus. In dem historischen Gebäude am Marktplatz soll die wohl erste Krapfenbackschule mit Café und Seminarräumen entstehen. Der Hutkrapfen sei die „Krone der Backkunst“, und dafür sei ganz Hallstadt bekannt, schwärmte Steck, der diese Tradition an die nächste Generation weitergeben möchte.

Als Leuchtturmprojekt 
ausgezeichnet

Eines versprechen sich alle von den Genusshäusern: mehr Touristen. „Wir wollen Oberfranken als Genussregion noch mehr sichtbar machen“, sagte Kuratoriumsvorsitzender Bernd Sauer. Jede Menge Events zum Thema gebe es schon, vom Kartoffelfest bis hin zum Kürbisfest, aber eben noch keine Genusshäuser. Das fand auch das Bundeslandwirtschaftsministerium und hat die Planungen bereits als Leuchtturmprojekt zum Thema Regionalität ausgezeichnet.

Die Idee der Genusshäuser habe damit endlich Fahrt aufgenommen, sagte HWK-Präsident Zimmer. Uta Hengelhaupt, die seit 2009 im Auftrag der Genussregion an dem Thema forscht, geht es vor allem auch um attraktive Vermarktungsmöglichkeiten für regionale Erzeugnisse an einem Ort. „Wir brauchen ein Markenkonzept, das dem Niveau der Lebensmittelkonzerne und Handelsketten ebenbürtig ist“, lautet das ehrgeizige Ziel.

"Wein SchönerLand"

Beispiele für ähnliche Projekte gibt es in Südtirol mit eigenen Märkten, in denen ausschließlich Spitzenerzeugnisse aus der Region angeboten werden. Auch das Konzept der unterfränkischen Vinotheken des Labels „WeinSchönerLand“, die Arbeit der Genussakademie Donnerskirchen im österreichischen Burgenland könnten in die Realisierung einfließen. Die Interessenten stünden bereits Schlange. So hätten neben Bayreuth, Pegnitz, Münchberg und Hallstadt bereits Bad Alexandersbad, Bad Berneck, Bad Staffelstein, Hof, Hollfeld, Kulmbach, Ludwigstadt, Pottenstein, Rehau und Weißenstadt Interesse signalisiert.

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