Im Süden Hollfelds rollen die Bagger an - Ärzte und Apotheke sollen Anfang 2017 einziehen Fürs Ärztehaus rollen die Bagger an

Von Thorsten Gütling
So soll es aussehen, wenn es Anfang des nächsten Jahres fertig ist: Das Hollfelder Ärztehaus in der Salvatorstraße. Foto: red

„Jetzt geht’s mit Vollgas voran“, sagt Stephan Schwarzmann. Jahrelang wurde in Hollfeld für ein Ärztehaus gekämpft. Um die medizinische Versorgung der 5000-Einwohner-Stadt zu sichern. Erfolglos wurde bislang an zwei Standorten, im Norden und Süden der Stadt, geplant. Ohne Erfolg. Jetzt rollen auf dem Gelände, auf dem die AOK und das Familienzentrum Wigwam zuhause sind, die Bagger an.

 
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Wo vor zwei Wochen noch eine Wiese war, da ist jetzt eine Baugrube. In unmittelbarer Nachbarschaft zur AOK-Geschäftsstelle, soll ein Neubau entstehen. Architekt und Bauträger Stephan Schwarzmann hat die Immobilien und das Grundstück gekauft. In dieser Woche soll die Bodenplatte gegossen werden. Im Untergeschoss des Neubaus zieht dann im nächsten Jahr die Kobold Apotheke ein. Die, die jetzt noch in der Langgasse zuhause ist und dort dann für den barrierefreien Neubau schließen wird. In der Etage darüber entstehen Räume für zwei Allgemeinärzte. Wer diese beiden sind, steht auch schon fest. Birgit Claus-Heuberger aus Oberpreuschwitz, die zuletzt als Allgemeinärztin in Obernsees tätig war, und Evelyn Beya-Gonzalez aus Bamberg.

Bernhard Braun setzt sich zur Ruhe

Claus-Heuberger betreibt schon jetzt die Praxis von Bernhard Braun, der sich Ende des Monats zur Ruhe setzen wird. Beya-Gonzales wird nach Brauns Abschied in die Praxis einsteigen und arbeitet sich derzeit ein. Beide zusammen werden voraussichtlich im Januar nächsten Jahres in das Ärztehaus umziehen und die Praxis Braun dann schließen.

Fünf Behandlungsräume sollen zur Verfügung stehen und Platz sein für einen weiteren Arzt. Die drohende medizinische Unterversorgung Hollfelds wäre damit abgewendet. Von den vier Hollfelder Allgemeinärzten, die es vergangenes Jahr noch gab, wären nach Ende der Praxis Harry Rauser und des bevorstehenden Ruhestands von Bernhard Braun, nur noch zwei übrig geblieben.

AOK und Wigwam bleiben

Das bestehende Gebäude soll auch weiterhin die Heimat von AOK und Wigwam bleiben, das Familienzentrum sogar noch um einen Garten ergänzt werden. Der Neubau soll in Richtung Nettomarkt an das bestehende Gebäude anschließen. Der Zugang zur Apotheke soll über die Salvatorstraße geschehen. Entlang der Straße werden dort auch einige der insgesamt 23 Parkplätze entstehen. Der gemeinsame Zugang zu AOK, Wigwam und Arztpraxen soll an der Fliederstraße liegen, die Mehrzahl der Parkplätze hinter dem Haus.

Erst vergangenes Jahr waren Pläne, ein Ärztehaus nur wenige Meter vom jetzigen Standort entfernt zu bauen, gescheitert. In Eigenregie sucht die Stadt Hollfeld seit Jahren vergeblich nach Ärzten um ein Ärztehaus am Weiherer Weg zu realisieren.