Zahl der Filialen wächst wieder
Die Restrukturierung ist abgeschlossen, 50 bis 100 Filialen können künftig jedes Jahr hinzukommen. 2017 wird NKD die 700-Millionen-Marke knacken. Die Braut ist also schon wieder recht hübsch, was Investoren wie OpCapita zum Verkauf anregen könnte. Es gibt kein zeitliches Szenario für einen Exit, sagt Hanfeld.
Ware aus Fernost
Die Ware kommt aus China, Indien, Bangladesch, Myanmar, aus der Türkei, Portugal, Ägypten oder osteuropäischen Ländern. 70 Prozent des Einkaufvolumens werden mit zehn strategischen Partnern abgewickelt, die nicht nur liefern sondern zum Beispiel auch eine eigene Design-Kompetenz besitzen. Die Online-Anteile im Discount-Geschäft sind noch niedrig. Drei bis fünf Prozent sind es bei NKD. Hanfeld setzt auch in Zukunft vor allem auf die Filiale. Fünf bis zehn Prozent Online-Umsatzanteil kann er sich vorstellen. Mehr nicht. „Offline – das ist unser Herzstück.“ Viele würden sich Online-Umsätze „mit ganz viel Geld“ kaufen. „Ich will kein Geld verbrennen.“
Standort nicht ganz einfach
Dass Bayreuth keinen ICE-Anschluss hat, „das ist einfach negativ“, sagt er. Das spüre man auch bei der Suche nach Personal. Sechs Ausbildungsberufe bietet NKD an, auch ein duales Studium. Man tue eine ganze Menge, aber der Standort „ist nicht ganz einfach“. Und Oberfranken hat ja auch nahezu Vollbeschäftigung.
Lange für Otto aktiv
Nach Studium und Promotion (Internationales Marketing) arbeitete Hanfeld als Unternehmensberater, ging dann zu Otto nach Hamburg, wurde Geschäftsführer Otto China (1999 bis 2002) und Otto Japan (2002 bis Ende 2011). Bereits im März 2011, nach der Katastrophe von Fukushima, zog seine Frau mit den beiden Kindern zurück in ihre Heimatstadt Bremen. Hanfeld kam nach, arbeitete von 2012 bis 2015 für die Tristyle Group in München. Hier lebt die Familie bis heute. Wer lange Zeit im Ausland gelebt hat, schätzt die Heimat oft umso mehr. Auch bei Hanfeld ist das so.
Pendeln nach München
Intensiver erfährt er nun, „wie schön es hier ist, wie gut wir es haben. Ich weiß nicht, wo’s besser sein soll.“ Der Familie – Sohn und Tochter sind mittlerweile Teenager – wollte Hanfeld nicht noch einen Umzug zumuten. Vier, fünf Tage die Woche wohnt er in Bayreuth, am Wochenende fährt er nach München.
Der Vielgereiste reist immer noch gern. Vergangenes Jahr war er mit Familie in Vietnam, für nächstes Jahr ist eine Safari in Afrika geplant. „Uns treibt’s alle raus“, sagt er. Und sonst noch? Ein bisschen Tennis, auch gerne mal aufs Motorrad. Kultur? „Bei Wagner war ich auch schon.“