Heute konzentriere man sich wieder darauf, ein "Nahversorger für die ganze Familie" zu sein. Statt "Expansion um der Expansion willen gehen wir nur noch an Orte, wo wir Erfolg haben", sagt Hartmann. Laut Hanfeld finden sich die vor allem in kleinen und mittleren Städten und in Fachmarktzentren. Der Zielkunden seien vor allem Frauen zwischen 30 und 50 Jahren, die für ihr beschränktes Budget ein ordentliches Produkt haben wollen. Zugleich habe sie aber auch den mittlerweile allgemein im Textil-Einzelhandel herrschenden Anspruch ständig wechselnder und damit immer aktueller Sortimente. "Manche Artikel wechseln bei uns alle zwei bis vier Wochen", sagt Hanfeld. Stark im Kommen sei der Bereich Baby und Kleinkinder.
Nicht der Billigste
Dass NKD als Discounter wahrgenommen werde, ist für den Geschäftsführer kein Problem. Schließlich stehe das heute als Synonym für gute Ware zu einem ordentlichen Preis. Aldi und Lidl hätten da viel für einen Imagewechsel getan, zumal Hanfeld betont: "Wir machen keine Kampfpreise und wollen nicht die Billigsten sein." Eine Hose koste bei NKD durchaus auch schon mal 39.99 Euro.
Investiert wird bei NKD heute auch wieder nennenswert, für das laufende Jahr ist insgesamt ein zweistelliger Millionenbetrag geplant. Dabei steche die komplette Umstellung der Kassensysteme auf hochmoderne Lösungen inklusive Tablets in den Filialen heraus, so Hartmann.
Apropos Computer: Auch das Internetgeschäft soll intensiviert werden. Momentan trägt es erst rund fünf Prozent zum Umsatz bei, könnte aber künftig auch jüngere Kundenschichten erschließen. Das Angebot, Ware im Internet zu bestellen und in der Filiale abzuholen, könne erweitert werden. Was zugleich aber auch Hanfelds Marschrichtung unterstreicht: "Wir glauben an die Filiale."
NKD in Zahlen
- NKD (1962 von Burkhard Hellbach gegründet) wurde 2013 in akuter Schieflage vom Finanzinvestor Opcapita übernommen und seither restrukturiert.
- Die Zahl der Filialen sank von mehr als 2000 auf heute rund 1800, davon gut 1300 in Deutschland.
- NKD hat heute wieder rund 8000 Mitarbeiter, davon gut 500 am Stammsitz in Bindlach – gut 300 in der Verwaltung, etwa 190 in der Logistik.
- Das Logistikzentrum Bindlach hat rund 53.000 Quadratmeter Lagerfläche und 17.000 Palettenstellplätze.
- Der Umsatz hat seit 2014 flächenbereinigt um rund 20 Prozent zugenommen auf rund 680 Millionen Euro im vergangenen Jahr.