Birgit Claus-Heuberger und eine Kollegin wollen den Mangel in Hollfeld beheben Das ist Hollfelds neue Ärztin

Von Thorsten Gütling
Eine neue Ärztin für Hollfeld: Birgit Claus-Heuberger. Foto: Thorsten Gütling Foto: red

Ende einer jahrelangen Suche. Ab Juli hat Hollfeld eine neue Allgemeinärztin. Eine zweite soll noch im Herbst folgen. Damit ist der Ärztemangel in Hollfeld vorerst behoben.

 
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Birgit Claus-Heuberger ist 50 Jahre alt und seit elf Jahren in einer Gemeinschaftspraxis in Obernsees tätig. Ab Juli übernimmt sie die Praxis von Bernhard Braun in Hollfeld. Ihren Arztsitz wird sie dorthin mitnehmen. In Obernsees bleibt nur der Sitz von Peter Blaha bestehen, dem zweiten Arzt der bisherigen Gemeinschaftspraxis. Bis September wird Braun in der Praxis weiter praktizieren und sich danach zu Ruhe setzen. So, wie es bereits Harry Rauser im vergangenen Jahr getan hat und Erich Grätz in absehbarer Zeit tun wird. In Hollfeld drohte darum ein akuter Ärztemangel.

Zweite Ärztin kommt im Herbst

Den Arztsitz von Braun wird dann im Herbst eine weitere neue Ärztin übernehmen. Sie soll 36 Jahre alt sein und bereits einige Jahre als Allgemeinärztin im Landkreis praktizieren. Mehr will Claus-Heuberger noch nicht verraten. Gemeinsam wollen sie dann zum 1. Januar 2017 ein Ärztehaus in Hollfeld beziehen, das Architekt Stephan Schwarzmann derzeit in der Salvatorstraße, im Süden der Stadt, plant.

Kontakt macht den Unterschied

Nur wenige Monate habe Schwarzmann gebraucht, um die Ärztinnen zu überzeugen, heißt es. Dagegen dauern die Bemühungen der Stadt Hollfeld, Ärzte für ein Ärztehaus im Norden der Stadt zu finden, bereits Jahre an. Claus-Heuberger sagt, bei den Bemühungen der Stadt hätte ihr der persönliche Kontakt gefehlt. Dazu fürchtet sie hinter dem Ärztehaus im Norden der Stadt die wirtschaftlichen Interessen eines Investors. Schwarzmann dagegen hatte schon im Februar gegenüber dem Kurier betont: "Ich habe drei kleine Kinder. Ich will die ärztliche Versorgung in Hollfeld sichern."

Drei Gründe für den Landarztmangel

Dafür, dass sich die Suche nach einem Arzt für das Land aber grundsätzlich schwer gestaltet, nennt Claus-Heuberger drei Gründe. Erstens: Große Krankenkassen zögerten die Bezahlung von Behandlungen teilweise um ein dreiviertel Jahr hinaus. Ärzte müssten das dann vorfinanzieren - ein wirtschaftliches Risiko vor allem für junge Ärzte. Zweitens: Die Zahl der Notdienste nachts und am Wochenende, sei auf dem Land deutlich höher. Grund sei die unterschiedliche Anzahl der Ärzte in Stadt und Land. Leisteten Ärzte in der Stadt Bayreuth etwa sechs Wochenenddienste im Jahr, seien es in Teilen des Landkreises bis zu 20. Drittens: Die Politik habe es verpasst, die Arbeitsbedingungen auf die steigende Zahl junger Ärztinnen anzupassen. Die würden - um Beruf und Familie besser vereinbaren zu können - immer häufiger nach Ärztehäusern und Gemeinschaftspraxen fragen.

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