Belohnung für Peggy-Hinweise

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Polizeibeamte stehen am 06.07.2016 in einem Waldst�ck im Saale-Orla-Kreis bei Rodacherbrunn (Th�ringen) an dem Fundort der Skelettteile von Peggy. Foto: Daniel Karmann/dpa (zu dpa �Grabungen nach�Peggys Knochen abgeschlossen - Polizei bewacht Fundort� vom 06.07.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: red

Keine Kleidung, kein Ranzen. Klar ist im Moment nur eins: Es ist Peggy, ansonsten sei die Spurenlage bei der Leiche des vor 15 Jahren verschwundenen Mädchens aus Lichtenberg schwierig. Die Polizei hofft jetzt auf Hinweise aus der Bevölkerung. 30.000 Euro gibt es für den entscheidenden Hinweis.

 
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Im Zentrum der Ermittler stehen die Fragen nach der Todesursache und dem Todeszeitpunkt des Mädchens. Die Untersuchungen seien nach langerer Zeit „besonders schwierig“, heißt es bei den Ermittlern. Es sei aber theoretisch noch möglich, konkrete Spuren auf Täter-DNA zu finden. Das jedenfalls „erhoffen“ sich Polizei und Staatsanwaltschaft.

Hinweise rund um den Fundort gesucht

Gesucht würden aber zunächst Hinweisgeber, die sich in der Gegend des Fundortes auskennen, die Bezüge dorthin haben. Es sei ein großer Schritt bei den Ermittlungen getan worden: Es sei ein Ort erreicht, „von dem wir weiter ermitteln müssen“. Der Leitende Oberstaatsanwalt Herbert Potzel sagte weiter, die Ermittlungen der neuen „Soko Peggy“ liefen zwar auf Hochtouren, aber ein entscheidender Hinweis stehe leider noch aus. Die intensiven Suchmaßnahmen in Nähe um den Fundort in einem Waldstück bei Rodacherbrunn seien vorläufig abgeschlossen, hätten aber keine weiteren Ergebnisse mehr gebracht.

Alte Erinnerungen neu bewerten

Jeder erinnere sich an Zeit, als das Mädchen 2001 verschwand. Der Täter „wird sich in dem Raum jemand bewegt haben und dort vorbei gefahren sein“, sagte Potzel.  Möglicherweise könne ein Beobachter von damals durch die neuen Informationen eine Beobachtung von damals neu bewerten. Im Zusammenhang mit der Stelle, an der die sterblichen Überreste Peggys gefunden worden sind, würden sich weitere Ermittlungsansätze ergeben. Potzel: „Dazu erwarten wir uns weitere Hinweise.“ Extra dafür hat die Polizei ein Hinweistelefon freigeschaltet. Dabei soll „jede weitere Chance der Aufklärung“ genutzt werden. Auch dass sich die ZDF-Sendung Aktenzeichen XY nochmal mit dem Fall Peggy befasse, solle so verstanden werden.

Skelett ist nicht vollständig

Am 2. Juli fand ein Pilzsammler im Waldgebiet Rodacherbrunn an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze Knochenteile und verständigte die Polizei. Bald ergaben sich Hinweise, dass es sich dabei um die sterblichen Überreste der seit 15 Jahren vermissten Peggy handeln könnte. Laut dem Leiter der neuen Soko Peggy, Uwe Ebner, seien bereits die Fahnder der Einsatzgruppe Peggy vor Ort gewesen.

Das Skelett sei nicht vollständig, sagte Ebner. Dies lasse sich durch den „Lebensraum Tiere“ erklären, biete aber neue Ermittlungsansätze – auch für kriminaltechnische Untersuchungen.

Polizei schweigt über Fundstücke

Außerdem fehlten Kleidungsstücke bei der Leiche, die Peggy damals getragen hatte. Auch vom Schulranzen fehlt jede Spur. Was jedoch am Fundort lag, das behalten die Ermittler für sich.  „Es liegt nicht in unserem Sinne, dass ein möglicher Täter Hinweise aus den Medien erhält und danach sein Verhalten einrichten kann“, sagte Potzel.

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