Die Diskussion über die Pavillons an der Bürgerreuth habe dafür gesorgt, dass die Planungen gestoppt wurden. „Dann kam die Stadtratsentscheidung, dann das Bürgerbegehren.“ In den vergangenen Monaten habe sich die Bauverwaltung auch kurz mit dem Stadtarchiv und einem möglichen Ort in der Graserschule befasst. „Diesbezüglich ist auch klar: Das wird nicht klappen.“
Striedl sagt, in diesem Jahr könnte die Sanierung der Graserschule weitergeplant werden. 150.000 Euro stünden im Haushalt bereit. „Fürs Haushaltsjahr 2017 versuchen wir Mittel für einen Beginn der Sanierung einzustellen.“ Die Pavillons sollen so lange offen gehalten werden, bis die Graserschule saniert ist. „Damit wir ein Ausweichquartier haben, wenn wir eins brauchen.“ Striedl schätzt, dass es zwei Jahre dauern wird, bis die Graserschule saniert ist. „Innerhalb eines Jahres klappt das nicht. Man kann ja nicht voll bauen, wenn Schulbetrieb ist. Wir werden versuchen, viel in den Ferien zu machen.“
Baulich sei die Graserschule nicht so schlecht. „Das ist ein massiver Sandsteinbau.“ Aber eben einer mit Problemen, die im Dach anfangen und im feuchten Keller aufhören. „Wobei schon einiges gemacht wurde. Die Fenster zum Ring, zum Beispiel. Auch am Dach war man schon mal dran.“ Die Möglichkeit, eine Aula und eine Mensa anzubauen, wie es Wunsch der Schulleitung ist, sei schon einmal Bestandteil der Überlegungen gewesen, sagt Striedl.
Das sagt der Elternbeirat: Der Elternbeirat der Graserschule war sich in Sachen Sanierung oder Neubau uneins: Während sich manche Mitglieder in der Bürgerinitiative für die Sanierung engagierten, hatte Elternbeiratsvorsitzender Volker Schlör sich mit seiner Stellvertreterin Silke Munzert im November öffentlich für den Neubau stark gemacht. Fünf der neun Beiräte dächten so, sagte Schlör damals, einer sei unentschieden. Peter Maisel, Mitglied des Elternbeirats und der Bürgerinitiative, sagt hingegen bis heute: „Es gab nie eine Abstimmung, es hat sich keiner im Elternbeirat explizit geoutet.“
Maisel, Familienvater, der „im Haupthaus Kinder hat und hatte“, ist „in höchstem Maße erfreut“ über das Ergebnis des Bürgerentscheids. Überrascht ist er nicht: „Mir war klar, dass das ein Erfolg wird.“ Maisel geht davon aus, dass sich Mensa und Aula auch im Altbau umsetzen lassen. „Es gibt Ansätze von Konzepten, jetzt muss aber aus meiner Sicht auch der Elternbeirat mit in die Planung.“ Viele Kollegen seien dazu bereit. Grünflächen bestünden bereits viele auf dem Gelände – und könnten erweitert werden, indem man Pflaster und Teer entfernt. „Wichtig für uns ist, dass das Haus so saniert wird, dass es barrierefrei wird.“
Die Stimmung im Elternbeirat sei entspannt, sagt Maisel. „Volker Schlör und ich haben miteinander schon vor Längerem gesprochen und gesagt: Egal, was herauskommt, wir werden gemeinsam für die Sache arbeiten.“ An der Schule habe immer Ruhe geherrscht, sagt Maisel. „Die Problematik war, dass die Diskussion von außen hereingetragen wurde, ohne die Eltern einzubinden.“ Der nächste Schritt sei, eine Arbeitsgruppe zu bilden. Die Besetzung müsste schulintern noch geklärt werde. Elternbeiratsvorsitzender Schlör war am Montag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
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