Mit der Neudefinition der „Mittelbereiche“ werde die Ärzteversorgung im ländlichen Raum und an den Landkreisgrenzen gestärkt, sagte Beate Reinhardt. "Das bedeutet allerdings keinen zusätzlichen Arztsitz." Vielmehr gehe es darum, dass die Anzahl der Praxen künftig nicht sinke. Damit will die KVB die Übergabe an Nachfolger und Neuniederlassungen erleichtern. Die Situation der Landärzte sei in Oberfranken nicht schlecht. "Wir haben in ganz Oberfranken mit Ausnahme von Selb keine Unterversorgung im hausärztlichen Bereich", betonte Reinhardt. Eine Unterversorgung liegt erst dann vor, wenn der Versorgungsgrad unter 75 Prozent liegt.
Durch die Umverteilung ergeben sich Reinhardt zufolge 34,5 neue Hausarztsitze für ganz Oberfranken. Für das Bamberger Land, das in vier Bereiche unterteilt wurde, ergeben sich 13,5 zusätzliche Hausarztsitze, für Bayreuth Land 4,5, Coburg Stadt 8,5, Neustadt/Coburg 2,5, Münchberg zwei und Kronach 2,5.
Wie sieht die Versorgungssituation bei den Fachärzten aus?
„Wir müssen die Bedürfnisse unserer Bevölkerung regional bewerten“, sagte Peter Schmied, KVB-Vorstandsbeauftragter der Fachärzte. Nach den aktuellen Berechnungen ist im Landkreis Lichtenfels ein HNO-Arztsitz zu vergeben. Im Kreis Kulmbach fehlt zwar ein Frauenarzt, doch die Versorgung ist mit 99,4 Prozent noch ausreichend. Zu wenig HNO-Ärzte gibt es bereits im Raum Wunsiedel. Auch bei Kinder- und Jugendpsychiatern droht im östlichen Oberfranken eine Unterversorgung.
Was wird noch wichtig?
Ein entgültiges Fazit zur Terminservicestelle gibt die KVB erst Ende März. In den ersten vier Wochen sind bei den sechs Mitarbeitern der bayerischen Terminservicestelle Krombholz zufolge 980 Anfragen eingegangen. 750 davon konnten bearbeitet werden. In 80 Prozent der Fälle sei der gewünschte Facharzttermin vermittelt worden. Am stärksten nachgefragt waren Neurologen, Rheumatologen und Psychiater.
Der ärztliche Bereitschaftsdienst wird weiterentwickelt. Für die diensthabenden Ärzte wird ein Fahrdienst eingerichtet. Das soll gerade Frauen die Sorge vor Einsätzen am Wochenende und in den Abend- und Nachtstunden nehmen. Entlastung erfahren soll der Bereitschaftsdienst zudem durch die Zusammenarbeit mit einem freiwilligen Ärztepool, Bereitschaftspraxen und klinischen Notfallambulanzen.
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