Thema Erziehung: Eltern hatten sich darüber beschwert, ihre Kinder seien völlig veralteten Erziehungsmaßnahmen ausgesetzt gewesen, sie seien zum Teil drangsaliert worden. Die Staatsanwaltschaft prüfte, ob eine Misshandlung von Schutzbefohlenen vorliegen könnte. Zahlreiche Zeugen wurden befragt, sagt der Oberstaatsanwalt. Am Ende stellte sich heraus: "In keinem einzigen Fall war das eine so heiße Sache, wie es anfangs klang." Selbst wenn man über den einen oder anderen Vorfall geteilter Meinung sein könne: Immer lasse sich höchstens von einer "geringfügigen Schuld" sprechen.
Warum es so lange gedauert hat
Und warum haben sich die Ermittlungen so lange hingezogen? Nun, so Potzel, das hatte mit Urlaub und Krankheitsfällen bei den Ermittlern wie bei den Zeugen zu tun. Und nicht zuletzt damit, dass schnell klar wurde: "Dieser Fall wird am Ende sicher keine richtig große Sache werden." Daher stand die Behandlung des Vorgangs angesichts zahlreicher großer und brisanter Prozesse bei der Staatsanwaltschaft nicht ganz oben auf der Prioritätenliste. Diese wurde übrigens aufgrund der Berichterstattung in den Medien tätig, "Anzeigen von Eltern lagen nicht vor".
So nicht in Ordnung
Trotz der Einstellung des Verfahrens stellt Potzel fest: "Das Handeln der Kindergartenleiterin war nicht in jeder Hinsicht in Ordnung." Doch unter dem Strich bleibe eben nur eine geringfügige Schuld, die keine weitere Strafe erforderlich mache. Und, das ist dem Oberstaatsanwalt wichtig: "Die Frau ist ja durch den Verlust ihres Arbeitsplatzes und die sonstigen schwerwiegenden Folgen aus der ganzen Sache gestraft genug."
Dekan will Stellung nehmen
Und was bedeutet das aus arbeitsrechtlicher Sicht? Haben sich die evangelische Kirchengemeinde und die frühere Kindergartenleiterin schon geeinigt? Oder wird darüber erst noch weiter verhandelt? Gibt es eine Abfindung? Dekan Gerhard Schoenauer verwies auf Anfrage auf einen vollen Terminkalender bis in den Abend hinein, am Donnerstag wolle er dazu gerne Stellung nehmen.
Ein ganz ähnlicher Vorfall spielte sich beinahe zeitgleich in Mistelgau ab. auch dort sind die Ermittlungen mittlerweile abgeschlossen. Ob es zum Prozess kommt steht aber noch nicht fest.
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