Jede Menge Eigenleistung
Und natürlich wäre hier noch viel mehr los, wenn das Angebot ein besseres wäre, sagen die jungen Leute. Hätte Pegnitz nur einen matschigen Fußballplatz, „würden dort wohl kaum Leute spielen“. Die Skaterszene selbst habe jede Menge Eigeninitiative entwickelt, um für die Anlage zu werben, um sie in Schuss zu halten. Hofmann erinnert an Aktionen wie „Raggern für die Region“, den Skateday, die Veranstaltung Rollstock zusammen mit dem Waldstock-Verein. „Auch haben wir selbst Konzepte auf die Beine gestellt und Kostenvoranschläge eingeholt“, so Bauernschmitt. Das sollte man auch im Stadtrat wahrgenommen haben.
Was sie richtig ärgert: Hier kommt wieder Kilian Dettenhöfer ins Spiel. Er hatte in seinem Konzept behauptet, ein Kontakt mit der Skaterszene sei nicht zustande gekommen. „Unsere Kontaktdaten, unsere Telefonnummern und Mailadressen sind bei der Stadt seit langem bekannt“, sagt Manuel Hofmann. Aber: Nicht ein einziges mal habe man versucht, mit ihnen ein Gespräch zu führen.
Mehr Platz muss her
Dann hätte man zum Beispiel anmerken können, dass die Hauptforderung der Skater bisher niemand berücksichtigt hat, so Bauernschmitt: „Uns wäre schon extrem geholfen, wenn wir mehr Platz hätten.“ Was ganz einfach sei – man brauche nur die Schotterfläche neben der aktuellen Anlage asphaltieren oder noch besser betonieren.
Erweitere man die bisherige Fläche nicht und schaffe nur ein paar neue Elemente für die Skater an, „dann ändert sich faktisch nichts“, sagt Manuel Hofmann.
Was sie gerne hätten: „Wir träumen von einer Anlage, auf der verschiedene Parteien ihre Freizeit unter freiem Himmel verbringen können.“ Sie möchten einen Skate- und Bikepark für Inliner, Scooter, Biker und Skater. Bauernschmitt führt weiter aus: „Nutzungskonflikte können wir hierbei nicht erkennen.“ Die alte Fläche jedenfalls könne nicht gleichzeitig von mehreren genutzt werden – „weil eben der Raum fehlt“.
Billig ist nicht gleich gut
Die Ansicht der Stadtratsmehrheit, mit lediglich 20 000 Euro die alte Skateranlage zu ertüchtigen, halten sie für nicht nachvollziehbar. Zumindest die komplette Spendensumme von 50 000 Euro sei erforderlich, um „etwas halbwegs Vernünftiges“ zu schaffen. Dass Billiglösungen nichts taugen, zeige das Beispiel Himmelkron: „Dort errichtete man eine Anlage für 15 000 Euro, die jetzt keiner nutzt, weil schon nach kurzer Zeit alles kaputt war“, sagt Stephen Schaak.
Aufwand lohnt sich
Man müsse schon auf Qualität achten, sonst könne man es gleich sein lassen. Und das würde sich lohnen – weil dann auch Skater aus anderen Städten nach Pegnitz kämen. „Die wollen ja alle immer mal wieder etwas Neues ausprobieren.“ Nun hoffen die Skater, dass sie vielleicht doch noch gehört werden, ehe die Detailplanung für das Projekt beginnt.
Kurier sorgt für Verständigung
Kilian Dettenhöfer, gestern vom Kurier auf die Klagen der Skater angesprochen, wollte den Vorwurf, man suche gar keinen Kontakt zur Pegnitzer Skaterszene, so nicht stehenlassen – „den gab es eigentlich schon“. Was auf jeden Fall passieren werde: „Die Skater selbst müssen bei der Planung mit eingebunden werden, nach der Ausschreibung werden sich die infrage kommenden Firmen bei ihnen melden“.
Dies habe er auch sofort Manuel Hofmann mitgeteilt. Was dieser auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte: „Wir haben uns verständigt, bewegen uns nun auf einer Linie und wollen gemeinsam in eine Richtung denken und handeln.
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