Ambulante Herzuntersuchungen weiter ohne Einschränkung an der Sana-Klinik möglich Pegnitz: Patienten können aufatmen

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Dr. Peter Ganß darf für weitere zwei Jahre ambulante Herzuntersuchungen an der Sana-Klinik durchführen. Foto: red Foto: red

Das kam besser als gedacht: Die Sana-Klinik steht auch künftig jedermann für ambulante Herzuntersuchungen offen. Viele Patienten hatten Angst, die Kassenärztlichen Vereinigung (KV) würde das Angebot der Sana-Klinik einschränken, weil niedergelassene Ärzte um ihr Geschäft fürchten. Sie können jetzt aufatmen. Doch zum Jahresende steht das nächste Problem an.

 
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Dann nämlich geht es für die Sana-Klinik um die Frage, ob weiterhin ambulante Magen- und Darmspiegelungen durch Dr. Steffen Wiemer möglich sind. Die Ermächtigung läuft im Dezember aus. 2014 wollte die KV sie komplett streichen, was einen Sturm der Entrüstung nicht nur bei den Patienten nach sich zog. Auch Bürgermeister, Stadtrat und Abgeordnete aus Bund und Land machten mobil gegen diese Entscheidung. Am Ende stand ein Teilerfolg: Die Ermächtigung wurde verlängert, aber mit erheblichen Einschränkungen.

Nicht jeder Arzt darf einweisen

So können nur noch Patienten behandelt werden, die eine Einweisung durch einen niedergelassenen Arzt aus Pegnitz und der unmittelbaren Umgebung in der Hand haben. Und genau das ist jetzt bei der Kardiologie nicht der Fall. „Jeder Arzt kann seinen Patienten in die Sana-Klinik schicken“, sagt Andreas Böhmer, am Krankenhaus für Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Was im Ergenis heißt: „Für die Patienten ändert sich letztlich gar nichts.“

Mehrere Hundert pro Quartal

Das ist gut für die Klinik, das ist gut für die Betroffenen: Denn pro Quartal werden bei Sana mehrere hundert Patienten in der ambulanten Kardiologie betreut. Die Angst, die Ermächtigung könnte komplett wegfallen, tut der Resonanz keinen Abbruch: „Klar haben wir versucht, möglichst viele mit Terminen vor dem 1. Juli zu versehen, aber letztlich läuft das jetzt nahtlos weiter“, sagt Böhmer. Und daher müsse auch niemand mit längeren Wartezeiten rechnen.

Wächst das Leistungsangebot?

Grundsätzlich ist auch Sana-Geschäfsführerin Petra-Marie Rinsche mit dem Inhalt des KV-Schreibens einverstanden. Aber auch sie weiß: In zwei Jahren geht der Genehmigungsprozess von vorne los. Und es könnte ja sein, ergänzt Andreas Böhmer, dass Sana dann sein Leistungsangebot erweitern kann. Etwa durch die Anschaffung neuer Geräte. Und dann müsste der Inhalt der Ermächtigung völlig neu geschrieben werden. Macht man sich jetzt schon Gedanken zum Thema Magen- und Darmspiegelungen? Nein, noch nicht, sagt Böhmer, aber sicher werde man versuchen, mehr herauszuholen als 2014.

Erleichtert statt verunsichert

Für die Geschäftsführerin ist es erst einmal wichtig, dass die wohnortnahe kardiologische Versorgung  gesichert ist:  „Die große Verunsicherung, die unter unseren Patienten spürbar war, ist einer Erleichterung gewichen“. Die Qualität der kardiologischen Versorgung hänge wesentlich davon ab, "dass  Patienten über kurze Wege in eine geschlossene Behandlungskette eingebunden sind". Denn: „Zu uns kommen überwiegend ältere und in ihrer Mobilität eingeschränkte Patienten, bei denen regelmäßige Kontrollen in kurzen Zeitabständen erforderlich sind“, sagt dazu Dr. Peter Ganß, der seit elf Jahren ambulante Herzpatienten in Pegnitz versorgt.
 

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