Noch gilt für den ehemaligen NKD-Chef Michael Krause die Unschuldsvermutung. Seit über einem Jahr steht der Manager in Hof wegen des Verschwindens von 3,7 Millionen Euro von NKD-Konten vor Gericht. Der Prozess befindet sich, wie berichtet, auf der Zielgerade. Ein juristisches Kernthema des Prozesses ist die Frage: Ist überhaupt ein Schaden entstanden? Die Verteidigung stellt das in Abrede, denn die Ausgabe der 3,7 Millionen an eine dubiose Beratungsfirma in Zypern lief über eine NKD-Auslandstochter in Hongkong. NKD-intern wurde die Ausgabe des Geldes buchhalterisch gegen Provisionsforderungen der Auslandstochter verrechnet, so dass in den Büchern kein Verlust steht – und also auch kein Schaden vorliegt. Ein Schaden ist aber für den Tatbestand der Untreue notwendige Voraussetzung.