Stadt Kulmbach verhängt Badeverbot: Der Fischbestand wird untersucht Kieswäsch: Den Blaualgen auf der Spur

Von Sonny Adam
In den vergangenen beiden Jahren hat die Stadt Kulmbach viel unternommen, um der Blaualgenplage auf den Grund zu gehen. Unter anderen waren Wasserexperten zu Rate gezogen worden. Foto: Sonny Adam Foto: red

Obwohl die Badesaison noch gar nicht begonnen hat, verhängt die Stadt Kulmbach ein zweitägiges Badeverbot für das Naherholungsgebiet Mainaue. Der Grund ist, dass am Montag und Dienstag im See mit Netzen gefischt wird. Dazu sind Wassertemperaturen von mehr als zehn Grad nötig. Die Netze werden ins Wasser gelassen und sind für Schwimmer nicht erkennbar.

 
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Das Fischen mit Netzen ist ein weiterer Versuch, die Ursachen für die Blaualgenplage herauszufinden. In der Vergangenheit wurde schon einiges versucht. Durch die Netzfischerei erhoffen sich die Behörden Aufschluss darüber, welche Fischarten tatsächlich in dem Gewässer leben. Die Fische könnten eine der Ursachen dafür sein, dass die Blaualgen übermäßig wachsen. Denn Friedfische, es handelt sich im Wesentlichen um Weißfische, fressen Zooplankton – und dieses Zooplankton vernichtet wiederum die Blaualgen. Wenn der Anteil an Weißfischen also zu hoch wäre, könnte es sein, dass die natürlichen Mittel gegen die Blaualgen einfach weggefressen werden und dass so das Algenwachstum in den Sommermonaten explodieren kann.

Viel versucht, aber wenig erreicht

Tatsächlich musste das Naherholungsgebiet im vergangenen Jahr und im Jahr davor während der Sommermonate wegen Blaualgen gesperrt werden. Als die Algenplage zum ersten Mal auftrat, war dies völlig überraschend. Innerhalb weniger Tage stank der gesamte See zum Himmel. Im vergangenen Jahr hat die Stadt Kulmbach dann ihr Möglichstes getan, um eine Plage abzuwenden.

Doch in den Sommermonaten kam es erneut zu einer Plage. Experten machen verschiedene Faktoren dafür verantwortlich: Enten und Gänse, die sich am Oberauhof tummeln und die dort – trotz Verbot – gefüttert werden, aber auch die Belastung durch die Badegäste, durch Hunde könnte zum Algenwachstum führen. Dass Dünger aus der Landwirtschaft ins Wasser gelangte, kann bereits ausgeschlossen werden.

170 000 Euro jährlich fürs Naherholungsgebiet

Um das Schlimmste zu verhindern hat die Stadt Kulmbach im vergangenen Jahr 15 000 Euro ausgegeben. Die Algen wurden entfernt, um den Gestank zu verhindern. Außerdem wurden Weidezäune am Ufer aufgestellt, die verhindern sollen, dass die Gänse sich am Oberauhof niederlassen. Denn schließlich werden alljährlich 170 000 Euro aufgewendet, um das Naherholungsgebiet zu unterhalten und attraktiv zu gestalten. Weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Blaualgenplage werden geprüft.

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