Tierärztin bleibt dennoch skeptisch
"Das ist natürlich immer ein Supergau für alle Beteiligten, wenn der Hund etwas aufnimmt und es ihm danach sehr schlecht geht." Bei der Vielzahl von Giften habe der Tierarzt nicht immer das passende Gegenmittel parat. Dennoch bleibt die Tierärztin skeptisch, was die angeblichen Giftköder-anschläge anbelangt. "Ich habe in dem Erbrochenen nichts gefunden und kann keinen Beweis liefern."
Scharfe Kleinstteile sorgen für innere Blutungen
Hundehasser verstecken nach Angaben von Tierschützer teils Nadeln, Nägel, Rasierklingen oder Angelhaken in Ködern. Manchmal sind es Plastikteile oder Glasscherben, die zu lebensbedrohlichen inneren Verletzungen führen. Ratten- und Mäusegift, Schneckenkorn und Pflanzenschutzmittel rufen ebenfalls Vergiftungen hervor.
Iris Fuchs, Fachbereichsleiterin Veterinärwesen am Landratsamt, rät den Pettendorfern, die Hunde vorsichtshalber an die Leine zu nehmen, bis alles geklärt sei. Ein leichter Maulkorb schützt Vielfraße unter den Hunden davor, vorschnell etwas zu fressen. "Die Hundebesitzer sollten die Augen und Ohren offen halten." Wenn sie etwas Verdächtiges beobachten oder finden, empfiehlt sie, damit zur Polizei zu gehen.
Verstoß gegen das Tierschutzgesetz
Wer Giftköder auslege, verstoße gegen das Tierschutzgesetz und mache sich strafbar. Laut Tierschutzgesetz dürfen einem Tier keine ungerechtfertigten Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden. Den Erwischten drohe eine hohe Geldstrafe. Hundebesitzer und Hundegegner sollten das Gespräch suchen und sich nicht gegenseitig an den Pranger stellen, sagt Iris Fuchs. "Miteinander reden hilft."
Wie viele Hunde jährlich an Giftködern sterben, erfasst die Polizei nicht. Zumal nicht jeder Vorfall zur Anzeige gebracht wird. In Berlin jedenfalls hilft man sich seit August 2016 mit einem amtlichen Giftköderatlas. Die Fundorte in allen Bezirken werden in einer Karte markiert und dienen anderen Hundehaltern als Warnung.