Das zweite Bürgerbegehren in Neuenmarkt
Ein Bürgerbegehren sei ein demokratisches Mittel, gegen das nichts einzuwenden sei. Über das Thema Nahwärmeversorung habe es bereits einen Bürgerentscheid in Neuenmarkt gegeben, so der Bürgermeister. Bisher sei es der einzige gewesen. Der Gemeinderat sei bis 2020 gewählt und wäge seine Entscheidungen genau ab. Das Kulmbacher Landratsamt vermag keine Steigerung der Anzahl der Bürgerbegehren erkennen: Ungefähr alle zwei Jahre finde eines statt, teilte Abteilungsleiter Kommunales Thomas Weber mit.
"Hochwasserschutzkonzept greift nicht in Kanalnetz ein"
Ingenieur Erich Hahn von IBP aus Kulmbach versichert: "Wir versuchen, so viel Sicherheit wie möglich für die Anwohner zu schaffen." Für den Hochwasserschutz seien neben dem Graben ein Damm und ein Rückhaltebecken vorgesehen. Über Drainagen soll das Wasser vom Hang abfließen. Auf die Frage, warum das Ausarbeiten des Hochwasserschutzkonzept so lange dauere, antwortet Hahn: "Das Gebiet ist sechs Quadratkilometer groß. Wir mussten dafür erst einmal ein Geländemodell erstellen und die Niederschläge berechnen." Ende Januar sei der erste Durchlauf erfolgt. Er sei zuversichtlich, das Konzept im Frühjahr abschließen zu können. Die Entwässerung der bebauten Flächen über die Kanalisation habe ansich nichts mit dem Hochwasserschutzkonzept zu tun, so Hahn. "Unser Konzept greift nicht in das Kanalnetz ein."
Gemeinderätin: Enttäuscht über fehlendes Vertrauen
Klaus Zahner (Freie Wähler) bat darum, den Hochwasserschutz und die innerörtliche Entwicklung nicht miteinander zu vermengen. Dass noch nichts passiert sei, stimme nicht. Und man könne auch nicht sagen, ob die Gemeinde überhaupt noch ein weiteres Mal von so einem Niederschlagsereignis betroffen sein werde. Auch Patricia Lerner (SPD/OL) findet nicht, dass in der Gemeinde nur Stillstand herrsche. "Wir wollen neue Familien ansiedeln und die alten behalten." Sie verstehe zwar die Bedenken der Bürger, sei aber entttäuscht, dass den Verantwortlichen im Gemeinderat so wenig Vertrauen entgegen gebracht werde. Niemand wolle eine Verschlechterung der Situation. "Demokratie ist keine Einbahnstraße", ist die Ansicht von Ulrich Stelter (Neuenmarkter Gemeinschaft). "Ich hätte mir gewünscht, dass die Bürger mehr auf uns zugehen." Natürlich sei das Hochwasserschutzkonzept wichtig für die Menschen: "Der Bürger will einfach wissen: Ist mein Bauplatz sicher?"