Bürgermeister setzen aufs Miteinander

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Das Gelände der Alten Brauerei steht in Bindlach auf der Agenda für das neue Jahr. Foto: Ronald Wittek Foto: red

„Ich freue mich, dass die Arbeit im Gemeinderat ein Miteinander ist“, sagt der Bindlacher Bürgermeister Gerald Kolb. Darin stimmen seine Kollegen mit ihm überein: „Alleine kann ein Bürgermeister gar nichts machen."

 
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Harsdorf, Gesees, Bindlach und Neudrossenfeld blicken auf das neue Jahr.

Was in Harsdorf geplant ist

Der Harsdorfer Bürgermeister Günther Hübner (CSU/OL) will 2017 eine Reihe von Bauprojekten zumindest anfangen. Das wichtigste Vorhaben in der Gemeinde Harsdorf dürfte der Umbau des Gemeindezentrums „Zur Tanne“ sein. Ein „Großprojekt“, dessen Verwirklichung „sicherlich über zwei Jahre gehen“ werde, so Hübner. Zwischen 650 000 bis 950 000 Euro wird die Baumaßnahme kosten, finanziert mit Mitteln aus dem Kommunalen Investitionsprogramm. Das Gebäude erhält einen barrierefreien Zugang durch Rampen und einen Aufzugturm sowie  barrierefreie Toiletten. Zudem wird es energetisch saniert: Eine neue Heizung und moderne Fenster werden eingebaut.

Es geht ums Bier

Die Revitalisierung des angrenzenden Bräuhauses sei auf zwei Jahre angelegt. Dort sollen ein Depot, die Gemeindebücherei und eine Dauerausstellung über das Bierbrauen eingerichtet werden. Das Bierbrauen und ein Biergartenbetrieb sollen ebenfalls ermöglicht werden. Dafür müsse sich jedoch erst ein Verein gründen, so Hübner. Im nächsten Jahr steht auch der Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße von Zettmeisel nach Altenreuth für fast eine Million Euro an. „Wir planen zwei Bauabschnitte außerhalb der Ortsdurchfahrten im Anschluss an die Autobahnbaumaßnahmen“, sagte Hübner. Die Straße werde auf fünf Meter verbreitert. Neue Bebauungspläne für Wohnbebauung werden in Zettmeisel und im südöstlichen Harsdorf erstellt. Insgesamt sollen es über 20 Bauplätze werden. „In Harsdorf sind wir noch in der Beratungsphase und wir suchen noch nach einem Bauträger.“

Ein Herz für Radler

Obwohl die DSL-Versorgung relativ gut sei, so Hübner, werde sie für einzelne Weiler weiter ausgebaut. Die Pläne  „stehen unter Finanzierungsvorbehalt“, und glichen ein „bisschen einem Drahtseilakt“, sagte Hübner. Ein Projekt des Staatlichen Bauamts Bayreuth im Gemeindegebiet wird die Planfeststellung für den Ausbau der Staatsstraße 2183 nördlich von Ramsenthal bis zum Bahnübergang Harsdorf I. Dabei wird auch die Ortsdurchfahrt von Sandreuth erneuert. Von Bindlach nach Harsdorf könnte 2017 das letzte Stück des Radwegs asphaltiert werden.

Was in Neudrossenfeld geplant ist

Im nächsten Jahr will die Gemeinde Neudrossenfeld laut Bürgermeister Harald Hübner (CSU) die Anlage des Barockgartens unterhalb des Schlosses in Angriff nehmen. Hierfür seien Mittel aus der Städtebauförderung beantragt worden. „Über die Städtebauförderung wurde auch der Rotmainauenweg finanziert“, erklärte Hübner, weil die europäischen Mittel für die Landesgartenschau begrenzt gewesen seien. Der Bürgermeister rechnet mit Kosten von rund 140000 Euro für den Barockgarten. Hofft aber, dass sich die Ausgaben durch Eigenleistungen reduzieren lassen.

Ein Herz für Autofahrer

Auch am BRK-Seniorenheim soll sich etwas tun: Der Platz zwischen Friedhof und Seniorenheim wird neu gestaltet und unterhalb ein Park mit Spazierwegen angelegt. Unterhalb der Apotheke in der Ortsmitte will die Gemeinde zusätzliche Parkplätze schaffen. „45 Stellplätze könnten dort entstehen“, sagte Hübner. Außerdem wird die Gemeinde 2017 in den Straßenbau investieren: So sollen die Straßen aus Neudrossenfeld Richtung Pechgraben und die zwischen Schwingen und Waldau saniert werden. Die Kosten dafür bezifferte Hübner auf 390000 Euro. Die Verbindung zwischen Buch am Sand und der Kreisstraße soll zudem ausgebaut werden. Dafür wurden Ausgaben in Höhe von 215 000 Euro veranschlagt. In Altdrossenfeld werde der Ausbau der Alten Schmiede fortgesetzt, kündigte Hübner an.

Internationales Ereignis

Ein Großereignis steht 2017 ebenfalls wieder an: Die nächsten Europatage, die vom 19. bis 21.Mai stattfinden. Im Mittelpunkt steht Ladinien, fünf norditalienische Täler in den Dolomiten, sowie das Gelderland, eine Provinz in den Niederlanden.

Was in Bindlach geplant ist

„Am wichtigsten für Bindlach ist nächstes Jahr das ISEK“, sagt Bürgermeister Gerald Kolb (WG). Beim integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept gehe es darum, dass alle gemeinsam überlegen, wie Bindlach in zehn oder 20 Jahren aussehen könnte. „Mit allen Ortsteilen“, betont Kolb. Ein Prozess der sich über mehrere Jahre hinziehen werde – und trotzdem hofft er, dass einzelne Arbeiten, die in jedem Fall dazugehören werden, schon 2017 in die Tat umgesetzt werden können. Unter anderem der Abriss dreier Häuser, die direkt an der Staatsstraße liegen und die Platz für eine sicherere Ortsdurchfahrt machen sollen.

Ein Haus für Bürger

Außerdem soll die Planung zum alten Brauereiareal weitergeführt werden. Auch dies sei ein längerfristiges Projekt, von dem ein Teil aber schon spruchreif ist: Eines der denkmalgeschützten Häuser werde zu einem Bürgerhaus, einem Veranstaltungshaus für Vereine und Bürger. „Ich hoffe, dass wir die  Fördermittel dafür auf die Reihe bekommen“, sagt Kolb.

Alle wollen nach Bindlach

Ein wichtiges Thema für Bindlach sei es, neue Baugebiete auszuweisen. „Wir haben massive Bauanfragen“, sagt Kolb. Flächen dafür herzubekommen, sei aber problematisch – die Landwirte brauchen ihre Flächen, das werden schwierige Verhandlungen.“ Auch beim Breitbandausbau mache Bindlach weiter. „Alle, die in der letzten Planung keine Berücksichtigung fanden, sollen jetzt zum Zuge kommen – das Förderverfahren läuft wieder von vorne los.“

Leichter aufwärts im Rathaus

Das Rathaus bekomme einen Aufzug und werde damit barrierefrei, sagt Kolb. Dies sei dringend nötig – gerade angesichts eines Trausaals in der zweiten Etage. „Intensiv wird uns die Planung für das neue Feuerwehrgerätehaus beschäftigen“, sagt Kolb. Nach langen Verhandlungen mit dem Wasserwirtschaftsamt habe die Gemeinde die Erlaubnis auf ihrem Wunschgrundstück zu bauen, das allerdings im Hochwassergebiet liegt. Daher stehe für 2017 zunächst an, die Auflagen für die Bebauung zu erfüllen: Mit tragfähigem Grund aufzuschütten und zwei sogenannte Retentionsbecken zu bauen, die potenzielles Hochwasser auffangen können. 2018 folge der Bau des Hauses selber – „wenn wir es schaffen, die Planung  in 2017 anzufangen und abzuschließen.“ „Wir sind eine sehr aktive Gemeinde und stolz darauf, dass man sich so manches noch leisten kann“, sagt Kolb.

Was in Gesees geplant ist

„Auf alle Fälle hoffe ich, dass wir das Projekt schnelles Internet pünktlich abschließen können “, sagt Bürgermeister Harald Feulner. Die Außenorte Spänfleck, Hohenfichten und  Eichenreuth seien aktuell sehr eingeschränkt. Wenn die Telekom ihren Vertrag einhält, sei dies im April 2017 der Fall. „Nach etlichen Jahren haben wir nun auch endlich die Wegebaumaßnahme von Gesees nach Obernschreez auf dem Tisch“, erläutert Feulner. Die Ausschreibung dafür gehe im Januar raus.

Ein Haus im Wandel

Ein weiteres Projekt sei – im Rahmen der Städtebauförderung – der Wandel des alten Gemeindehauses, das die Kommune von der Kirche gekauft hat, zu einem Bürgerhaus mit schönen Außenanlagen. Außerdem stehe der Hochwasserschutz auf dem Programm – hier streitet sich der Gemeinderat mit dem Amt für ländliche Entwicklung in Bamberg, ob ein Fehler bei der Flurbereinigung gemacht wurde (der Kurier berichtete). Es geht um die „Schwemm“, die Pottensteiner- und die Pettendorfer Straße. Zur Dorferneuerung in Forkendorf wurden einige Ideen gesammelt, nun sei ein Architektenauftrag für die Vorplanung ergangen, berichtet Feulner: „Wir werden sehen, was umsetzbar und finanzierbar ist.“

Ganz wichtig für Gesees als begehrte Wohngemeinde wäre die Ausweisung eines neuen Baugebietes, betont Feulner. Die Gemeinde wird sich im kommenden Jahr bemühen, Flächen dafür zu erwerben. Und natürlich stehe nach wie vor der Bau eines neuen Feuerwehrhauses auf der Agenda. Das alte erfüllt die Vorgaben nicht mehr (der Kurier berichtete.) Wann es tatsächlich losgeht, kann Feulner aber noch nicht sagen – es gebe zunächst noch Informationsbedarf. Und es müsse eine Entscheidung über den Bauplatz getroffen werden. „Das könnte aber durchaus schnell gehen, so dass zumindest der Planungsbereich im 2017 stattfindet“, schätzt Bürgermeister Feulner.

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