Ätz-Radler: Ermittler suchen weiter

Er wollte nur einen Schluck Radler trinken und fiel in ein künstliches Koma:Wie die ätzende Flüssigkeit in die Flasche kam, haben die Ermittler noch nicht aufgedeckt. Foto: Uwe Anspach/dpa Foto: red

Ein Mann trinkt einen Schluck aus einer Radlerflasche, nicht ahnend, dass sie eine ätzende Flüssigkeit enthält. Er erleidet schwere Verletzungen im Mundraum. Danach schwebt er in Lebensgefahr, wird in künstliches Koma versetzt. Wer dafür verantwortlich ist, haben die Ermittler noch nicht geklärt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Wir haben noch keinen Täter ermittelt“, sagte der Bayreuther Leitende Oberstaatsanwalt Herbert Potzel auf Nachfrage. Welche ölige Flüssigkeit in der Flasche war, ist der Staatsanwaltschaft inzwischen bekannt. Sie ließ ein Gutachten vom rechtsmedizinischen Institut der Uniklinik Erlangen anfertigen. Bekannt gibt die Staatsanwalt den genauen Inhalt noch nicht.

Die Kulmbacher Brauerei, in der das Mönchshof-Radler produziert wird, ist jedenfalls entlastet: Die Produktionsprozesse seien überprüft worden, um den Rückstand einer Reinigungslauge könne es sich nicht handeln. „Die Brauerei hat offensichtlich nichts damit zu tun“, sagte Potzel, der Mitte Dezember mit konkreten Ergebnissen rechnet.

Das Opfer hatte im August in einem Sportheim in Kirchenbirkig (Landkreis Bayreuth) aus dem Kühlschrank eine Radler-Flasche genommen. Als er daraus getrunken hatte, spuckte er die Flüssigkeit sofort wieder aus und spülte sich den Mund aus. Trotzdem verätzte er sich Mund und Rachen so heftig, dass er vom Notarzt in eine Spezialklinik gebracht werden musste. Glücklicherweise überlebte der 50-Jährige den Unfall. Wie die Flasche, die angeblich noch versiegelt gewesen sein soll, in den Kühlschrank gelangte, und ob es sich um eine Verwechslung handelte, ist noch offen. ue

Autor

Bilder